Landeshauptstadt: Tierheim frühestens 2015
Stadt schreibt Fundtierbetreuung bis Ende 2014 aus
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Die Potsdamer Stadtverwaltung geht nicht mehr davon aus, noch vor 2015 ein neues Tierheim eröffnen zu können. Wie Stadtsprecher Jan Brunzlow den PNN bestätigte, hat die Stadt aktuell eine europaweite Ausschreibung gestartet, um Fund- und Verwahrtiere in Potsdam weiterhin betreuen zu können. Bisher werden diese Tiere ins Pfötchenhotel Beelitz gebracht, der Vertrag mit der Stadt endet bereits am 30. September. Für den neuen Vertrag sieht die Stadt nun eine Laufzeit bis Ende 2014 vor – plus der Option der Verlängerung um ein Jahr bis Ende 2015.
Brunzlow erklärte, der für den Auftrag gewählte Zeitraum sei gewählt worden, um „sehr flexibel auf Entwicklungen zur Bereitstellung und Erschließung des Sago-Geländes an der Michendorfer Chaussee reagieren zu können“. Ein Teil dieses Areals soll nach den Plänen der Verwaltung für eine sogenannte Tierbetreuungseinrichtung an einen Bieter verkauft werden – dann könne sich dieser Träger in einer weiteren Ausschreibung um den Betrieb des Tierheims bewerben.
Doch das dauert offensichtlich. Bereits im Mai hatte Sozialdezernentin Elona Müller-Preinesberger (parteilos) bei einer öffentlichen Diskussion erklärt, ein Tierheim werde frühestens in drei Jahren, also 2015, eröffnen können. Noch ein halbes Jahr zuvor hatte sie den Herbst 2013 als frühesten Eröffnungstermin genannt. Seit 2008 sind in Potsdam mehrere Anläufe gescheitert, ein neues Tierheim in der Stadt zu bauen. So hatte sich der Plan für ein Tierheim am Rand von Fahrland zerschlagen – vor allem die Kosten mit rund 430 000 Euro pro Jahr waren auf Kritik in der Stadtpolitik gestoßen. Für die Unterbringung der Fundtiere bis Ende 2014 geht die Stadt lediglich von Kosten in Höhe von 100 000 Euro pro Jahr aus.
Die Unterbringung von Fund- und Verwahrtieren gehört zu den kommunalen Pflichtaufgaben. Laut der Ausschreibung geht es in Potsdam pro Jahr um rund 130 Hunde, 200 Katzen, 50 Kleinsäuger und Vögel sowie 20 Reptilien. Eine unverzügliche tierärztliche Behandlung der Tiere müsse im Bedarfsfall gewährleistet sein, fordert die Stadt von den Bewerbern. Vom Anbieter wird eine „selbstständige, zügige Vermittlung“ der Tiere erwartet. Jeder einzelne Fall müsse dokumentiert werden. Bis zum 30. Juli sollen sich Bewerber melden. Als gleich gewichtete Zuschlagskriterien nennt die Stadt den niedrigsten Preis und die Qualität des Betreiberkonzeptes. HK
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