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Landeshauptstadt: Tierheim für 430 000 Euro pro Jahr 15-Jahres-Vertrag für Betreiber in Fahrland

Fahrland - Mit dem geplanten neuen Tierheim in Fahrland wird die Unterbringung der Potsdamer Fund- und Verwahrtiere deutlich teurer als bisher. Von künftig 430 000 Euro Kosten pro Jahr geht die Stadtverwaltung für diese kommunale Pflichtaufgabe aus – im Vergleich zu 140 000 Euro, die derzeit an das Pfötchenhotel in Beelitz für die Unterbringung und Vermittlung der Tiere bezahlt werden.

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Fahrland - Mit dem geplanten neuen Tierheim in Fahrland wird die Unterbringung der Potsdamer Fund- und Verwahrtiere deutlich teurer als bisher. Von künftig 430 000 Euro Kosten pro Jahr geht die Stadtverwaltung für diese kommunale Pflichtaufgabe aus – im Vergleich zu 140 000 Euro, die derzeit an das Pfötchenhotel in Beelitz für die Unterbringung und Vermittlung der Tiere bezahlt werden. Diese Rechnung geht aus der Tierheim-Beschlussvorlage für die nächste Stadtverordnetenversammlung am 1. Juni hervor, die der zuständige Sozialbereich im Rathaus gestern den Fraktionen hat zukommen lassen. Mit einem Beschluss am 1. Juni wird aber nicht gerechnet, weil zuvor der Ortsbeirat beteiligt werden muss.

Das Tierheim soll ein Konsortium aus einer Tochtergesellschaft der am künftigen Standort Fahrland bereits ansässigen Gesellschaft für berufliche Aus- und Weiterbildung (GBA) und dem Verein Tiertafel Deutschland betreiben. Laut der Vorlage soll die GBA dabei jährlich 210 000 Euro für das Grundstück und 30 000 Euro für ein an das Tierheim angedocktes Sozialprojekt für schwierig in den Arbeitsmarkt zu vermittelnde Jugendliche erhalten, die Tiertafel 190 000 Euro für den reinen Betrieb des Tierheims. Der Vertrag mit beiden Trägern, eine öffentlich-private Partnerschaft (ÖPP–Modell), soll über 15 Jahre gelten. Dabei räumt sich die Stadtverwaltung in außerordentlichen Fällen das Recht zur Kündigung ein, dazu sollen regelmäßige Kontrollen der Arbeit stattfinden, heißt es weiter.

Zugleich gibt das Rathaus in der Vorlage die Kosten für ein mögliches Tierheim am früher geplanten Standort am Weg nach Bornim in Eiche mit 580 000 Euro pro Jahr an. Dort würden im Vergleich zu Fahrland deutlich mehr Kosten für die Erschließung anfallen, heißt es in der Vorlage. Als vor zwei Jahren der Plan bestand, das Tierheim in Eiche von der Treberhilfe und der Tiertafel zu errichten, war das Rathaus noch von Kosten in Höhe von 285 000 Euro pro Jahr ausgegangen.

Gegen das favorisierte Grundstück für das Tierheim am Ende der Kienhorststraße nahe der Reihenhaussiedlung Eisbergstücke protestiert eine Bürgerinitiative. Diese hatte eine Grundstück an der Marquardter Straße als Ausweichvariante vorgeschlagen. Diese ist in der Vorlage nicht geprüft. Die Verwaltung hatte argumentiert, dann müsste neu ausgeschrieben werden, zudem sei das Areal nicht erschlossen und dessen Nutzung dadurch voraussichtlich noch teurer als die Varianten Kienhorststraße und Eiche. Ebenso ist laut Rathaus ausgeschlossen, dass die Tierheimbetreiber ohne Stadtverordnetenbeschluss das Heim vergrößern – eine Sorge der Anwohner. Geplant sei auch ein Beirat, um Anwohner bei der Entwicklung des Tierheims zu beteiligen. HK

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