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Landeshauptstadt: Tierheim-Pläne auf Eis

Tierschutzverein: Neubau frühestens Ende 2009

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Innerhalb von etwa 30 Tagen muss Sozialbeigeordnete Elona Müller nun entscheiden, ob sie den Betreiber des Potsdamer Tierheims europaweit ausschreiben lässt. Dies wurde bei einem gestrigen Gespräch mit den PNN deutlich. „Wir überlegen aber, wie und ob wir dieses Verfahren umgehen könnten“, sagte Müller. Die Verwaltung ist bei ihrer Entscheidung allerdings an einen Beschluss der Stadtverordneten gebunden, die sich für einen Interessenbekundungsverfahren ausgesprochen hatten, um einen neuen Betreiber für das Tierheim zu finden. Seit 2003 ist für das marode Haus am Wildpark der Potsdamer Tierschutzverein (TSV) zuständig.

Würde der Betreiber neu ausgeschrieben, könnte ein neues Tierheim für die Stadt „frühestens Ende 2009“ eröffnet werden, schätze gestern TSV-Vorsitzender Niklas Wanke gegenüber den PNN ein, „wenn es gut läuft.“ Dies liege auch daran, dass sein Verein wegen der Ausschreibung zur Zeit keine weiteren Vorplanungen für einen neuen Standort unternehme – des Investitionsrisikos wegen.

So könnten die TSV-Planungen, sollte der Verein die Ausschreibung gewinnen, erst wieder Anfang nächsten Jahres aufgenommen werden. Zu diesem Zeitpunkt, so rechnete Müller gestern vor, könnte über das Ergebnis der Ausschreibung in der Stadtverordnetenversammlung entschieden sein. „Wir müssen sie dann aber auch Ende August schon europaweit veröffentlichen“, so Müller. Bis dahin ist allerdings keine Sitzung der Stadtverordneten mehr geplant – die nächste ist erst für den 5. September vorgesehen. Mit anderen Worten: Die Sozialbeigeordnete muss allein entscheiden, wie sie mit dem Votum der Stadtverordneten für ein Interessenbekundungsverfahren zur Suche nach einem neuen Heimbetreiber umgeht – ob Ausschreibung oder nicht.

Im Falle der Ausschreibung rechnet Wanke damit, dass sich der TSV in so einem Verfahren durchsetzt. „Die Detailplanungen eines Architekten für einen Neubau würden danach bis zu einem Jahr dauern.“ Allerdings müsste dafür auch schnell die Frage nach dem Grundstück geklärt werden. Wanke brachte wieder das Areal in der Michendorfer Chaussee ins Gespräch, aber auch das Grundstück in Eiche, das die Stadt eindeutig favorisiert. Für die Bauzeit nach der Planung schätzte er ein „knappes Jahr“ als realistisch ein, so sei die Eröffnung Ende 2009 zu schaffen.

Der Neubau ist nicht nur wegen der baulichen Schwächen des alten Hauses nötig: Erst diese Woche hatte das Tierheim angekündigt, dass es aus Platzgründen keine Katzen mehr aufnehmen könne. HK

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