ATLAS: Tierisch
Hella Dittfeld über die Kunst des Machbaren
Stand:
Hannelore Knoblich versteht die Golmer. Erst wurden sie gegen heftigen Widerstand zu Potsdamern gemacht und nun will man ihnen auch noch das Tierheim unterjubeln. Eigentlich müsste sie ja als Vorsitzende des Tierheimbeirates vor allem die „tierischen“ Interessen vertreten und es ist allenthalben unstrittig, dass die Tierheiminsassen einen anderen, besseren Platz brauchen. Aber sie kann auch die andere Seite verstehen.
Also ist generell wieder einmal die Kunst des Machbaren gefragt und in einer solchen Situation müssen offenbar beide Seiten zurückstecken. Die Tierschützer ebenso wie eventuelle Nachbarn eines Tierheims.
Das Argument, das einmal gegen die Michendorfer Chaussee sprach, hieß: Zu weit draußen! Vielleicht ist das nach monatelanger Suche nach einem geeigneten Fleck so gar nicht mehr haltbar. Für die an der Michendorfer untergebrachten Asylbewerber war der Weg nach Potsdam schließlich auch nicht zu weit. Der neue Vorstand des Tierschutzvereins macht zudem einen für Diskussionsvarianten viel offeneren Eindruck als sein Vorgänger. Andererseits hat sich auch schon oft herausgestellt, dass man plötzlich liebt, was man erst gar nicht haben wollte. Also prüfe, wer sich lange bindet, aber das bitte nicht mehr zu lange.
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