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Landeshauptstadt: Tierischer Sound und gereifte, deutsche Rockmusik

Highlight der Potsdamer Musikszene: „East Blues Experience“ und „Linck“ auf dem Stadtwerke-Festival

Stand:

Ein Festival für die ganze Familie – das gilt auch für das Stadtwerke-FESTival 2007. Am 17. Juni treten Rocklegenden auf, wie Gianna Nanini und die Puhdys, aber auch der Pop-Nachwuchs ist mit Kim Frank und Maya Saban vertreten. Die ganz jungen Besucher dürfen gleich an zwei Tagen Spaß haben: Am Samstag und am Sonntag gibt es verschiedene Mitmachaktionen um das Thema „Wasser“.

Mit „Linck“ und der „East Blues Experience“ treten zwei Highlights aus der Potsdamer Musikszene auf, die wohl alle Generationen begeistern können. Die „East Blues Experience“ und ganz besonders Gitarrist und Sänger Peter Schmidt genießen hier einen schon fast legendären Ruf, wenn es um Rock- und Bluesmusik in allen Spielarten geht.

Wie eine Legende hört sich auch der Lebenslauf des Ausnahmegitarristen Schmidt an. Der jetzt 50-Jährige wuchs in Stralsund auf. Als Zehnjähriger bekam er seine erste Wandergitarre, mit der er die Schlager singende Mutter in der Küche begleitete. Der junge Schmidt ging völlig unkonventionell, aber voller Begeisterung an die Musik heran. „Zuerst stimmte ich die Gitarre nach meiner Weise, so dass sie harmonisch klang“, erzählt er, „erst als die Schwester meiner Mutter als Erzieherin das Gitarrespielen erlernte, wusste ich, dass es eine einheitliche Stimmung gibt, mit der man mit allen Musikern auf der Welt spielen kann“. Schmidt brachte sich alles selbst bei, ohne Grifftabellen oder Lehrbücher. Als Teenager hörte er „Radio Nordsee International“, einen Piratensender, der die frühen Stücke von Deep Purple und Led Zeppelin spielte. Zuvor war sein Interesse schon für die Rolling Stones geweckt worden. „Die fand ich besser als die Beatles. Heute weiß ich warum, weil sie Blues spielten“, sagt Schmidt, der mit Carey Bell, dem Mundharmonika-Spieler von Muddy Waters, auf Tour war. Waters widerum hatte die Rolling Stones inspiriert. Peter Schmidts erste E-Gitarre war das Ergebnis einer Bastelarbeit: Er verwandelte seine Wandergitarre mit den Magneten aus einem Telefonhörer, einem Nagel und Muttis Radio. „Der Sound war tierisch“, erzählt er schmunzelnd. „East Blues Experience“ treten beim Stadtwerke-Festival zu viert auf, also mit Gitarrist Axel Merseburger. Danach geht es als Trio, mit Rainer Engelmann (Bass) und Ronny Dehn (Drums) für eine neue CD ins Studio und dann auf Tour. Am 17. Juni präsentiert die Band ihre zuletzt erschiene CD „Red Balloon“, auf der die Vielseitigkeit dieser Musiker zu hören ist. Aber: „Wer uns kennt, weiß, dass wir immer einige Überraschungen parat haben“, verspricht Peter Schmidt. Der Blueser Schmidt kennt keine Berührungsängste, er unterstützte die Band „Pulse“ beim Stadtwerke-Festival im vergangene Jahr bei ihrem Pink-Floyd-Projekt.

Die treten nun unter dem Namen „Linck“ auf und präsentieren Eigenes. Die erste CD von „Linck“ ist ab dem 15. Juni überall frei erhältlich. Sie enthält melodische, manchmal auch angenehm ungeschliffene Rockmusik mit deutschen Texten. „Andere sagen, es klingt ähnlich wie Selig und die langsameren Sachen wie Element of Crime, ich würde es in Richtung Stoppok einordnen“, sagt Marco-Wilhelm Linke, Gitarrist, Sänger und Mastermind von „Linck“. Die meisten Songs sind lange gereift und mit einigen Weggefährten war Linke schon nah dran, den musikalischen Durchbruch zu schaffen. „F-6-Award, Emergenza, Landesrockwettbewerb, wir kamen immer ins Finale, wurden aber nie Erster“, so Linke. Das könnte sich jetzt ändern. Denn die CD war eigentlich als Demo gedacht, gefiel dem Label–Chef aber so gut, dass er gleich etwas Richtiges daraus machen wollte. Karsten Sawalski

Ab heute erscheinen in den PNN täglich detaillierte Berichte zum Stadtwerke-Festival-Programm am 17. Juni

Karsten Sawalski

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