Landeshauptstadt: Tierschützer kritisieren Tierheim-Pläne Ausschreibung endet an diesem Donnerstag

An diesem Donnerstag ist Bewerbungsfrist: Dann hofft die Verwaltung auf möglichst viele Bewerber, von denen einer Bauherr und Betreiber des neuen Tierheims werden soll. Doch gibt es schon jetzt Kritik, weil die Stadtspitze das Betreuen von Fundtieren mit einem pädagogisch-therapeutischem Konzept für „sozial bedürftige Menschen“ koppeln will. Vor allem Tierschützer sind skeptisch. „Solche Therapien funktionieren nur, wenn die Tiere nicht gestört sind – doch Fundtiere sind oft selbst traumatisiert“, sagte Renate Seidel, Vorsitzende des Landestierschutzverbandes Brandenburg, den PNN auf Anfrage.

Konkret plant die Verwaltung für das Tierheim – entweder an einem oder mehreren Standorten – ambulant betreutes Wohnen mit der Pflege von Hunden, Katzen, Vögeln, Reptilien und Nagern zu verbinden. Auch obdachlose Bürger sollen dabei mit einbezogen werden, insbesondere soll es ein „Konzept zur Ausgliederung von Jugendlichen aus dem Obdachlosenheim“ geben, heißt es. Seidel überzeugt das nicht. „Für die therapeutische Arbeit mit Tieren braucht es Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen, da ist es ein Widerspruch, weil Fundtieren üblicherweise möglichst an neue Besitzer vermittelt werden sollen“, kritisierte Seidel.

Die Verwaltung hat sich in dem Verfahren bis Donnerstag Stillschweigen auferlegt. Dann soll über die Zahl der Bewerber informiert werden. Der Tierheimneubau ist seit Jahren ein heiß umstrittenes Dauerthema in der Landeshauptstadt. HK