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Landeshauptstadt: Tierschützer und Stadt streiten

Debatte um Tierheimstandort geht in eine neue Runde

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Fahrland - In der Debatte um den Bau eines Tierheims am Rand der Siedlung Eisbergstücke in Fahrland drängt der Tierschutzverein (TSV) weiter auf einen neuen Standort. Noch immer geht es um die jüngst vom Rathaus und den Stadtverordneten abgelehnte Idee, das neue Tierheim nicht bei Eisbergstücke, sondern auf einer Fläche kurz vor Fahrland in der Marquardter Straße zu errichten.

Die Vorteile, die dieses Grundstück hätte, listet der TSV nun in einer aktuellen Mitteilung auf. Vor allem würden im Umkreis des Areals in der Marquardter Straße nur drei Häuser stehen. In Eisbergstücke stünden wesentlich mehr Wohnungen bzw. Häuser in der Nähe des Tierheims, so der TSV weiter. Auch im Vergleich zu dem als Tierheimstandort gehandelten Areal am Weg nach Bornim in Eiche sei die Marquardter Straße besser geeignet, so die Tierschützer.

Im Rathaus wird gegen die Marquardter Straße ins Feld geführt, dass die Fläche im Ausschreibungstext nicht enthalten sei. Angesichts der vielen Vorteile dieses Geländes mutmaßt der TSV nun, die Stadtverwaltung habe im Zuge der aktuellen Ausschreibung für einen neuen Tierheimbau die Marquardter Straße „vermutlich“ als möglichen Standort vergessen aufzunehmen. Wenn ein Tierheim in der Marquardter Straße entstehen sollte, müsste neu ausgeschrieben werden, hieß es vom Rathaus immer wieder – sonst würden Bieterklagen drohen. Dazu erklärt der Tierschutzverein, im Fall einer Entscheidung der Stadtverwaltung für die Marquardter Straße auf so eine Klage zu verzichten. „Wir schlagen vor, auch alle anderen potenziellen Bieter zu diesem Schritt zu bewegen.“ Zugleich müsse die Verwaltung angesichts ihrer Sorge vor Bieterklagen auch mögliche Anwohnerklagen aus Eisbergstücke stärker gewichten, so der TSV.

Die Stadtverwaltung ihrerseits wirft dem Verein vor, das nun so gelobte Areal in der Marquardter Straße früher abgelehnt zu haben. So zitierte die Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos) zuletzt vor Stadtverordneten aus einem Brief vom 9. Mai 2006, in dem der TSV das Gelände damals als „nicht geeignet“ eingestuft habe – wegen der schlechten Anbindung an den Nahverkehr und weiteren Gründen.

Der TSV dagegen gibt an, im Juni 2006 sei ein neuer Vorstand gewählt worden – dieser habe das Areal in der Marquardter Straße stets gelobt, damals aber dann doch das Grundstück in Eiche favorisiert. Zuletzt hatten die Tierschützer auch ein Protokoll von 2007 veröffentlicht, in dem selbst die Stadtverwaltung feststellt, die Fläche an der Marquardter Straße sei für ein Tierheim geeignet. Diese Variante favorisiert auch die Bürgerinitiative, die in Eisbergstücke gegen die Tierheim- Pläne kämpft.

Das Tierheim will eine Gemeinschaft aus dem Verein Tiertafel Deutschland und der Gesellschaft für Aus- und Weiterbildung mbH (GBA) errichten. Neben der Pflege der Fundtiere und ihrer Vermittlung an neue Besitzer soll in dem Heim ein Sozialprojekt für junge Erwachsene entstehen. Die Jugendlichen sollen über die Arbeit mit Tieren an ein geregeltes Arbeitsleben herangeführt werden.HK

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