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Landeshauptstadt: Tiertafel derzeit ratlos

Vereinschefin Hollm: „Wir können nur warten“

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Eiche - Nachdem die Stadtverwaltung die Vertragsverhandlungen mit der Treberhilfe über ein neues Tierheim auf Eis gelegt hat, herrscht beim Verein Tiertafel Deutschland große Ratlosigkeit. „Wir können nur abwarten, was weiter passiert“, sagte gestern Vereinschefin Claudia Hollm den PNN. Die Tiertafel hatte zusammen mit der Treberhilfe Brandenburg gGmbH das neue Tierheim im Ortsteil Eiche betreiben wollen.

Die Nachricht über das drohende Ende ihres Vorhabens erhielt Hollm bereits am Donnerstag bei der öffentlichen Präsentation des „Tierinsel“-Projekts im Bürgertreff Eiche in der Kaiser-Friedrich- Straße. Hollm stellte klar, dass gegen die Tiertafel keine Vorwürfe erhoben werden. Außerdem sehe sie einen Unterschied zwischen der Treberhilfe Berlin und seinem Ableger Treberhilfe Brandenburg gGmbH, mit dessen Prokuristen Joachim Becker es stets eine korrekte Zusammenarbeit gegeben habe. Ein Vierteljahr seien sie, auch was ihr Geschäftsgebaren betrifft, auf Herz und Nieren geprüft worden, betonte Hollm – danach habe der Hauptausschuss einstimmig die beiden Organisationen als Betreiber empfohlen und die Stadtverordnetenversammlung dafür votiert.

Zuvor hatte Claudia Hollm zur Tiertafel erklärt, der Verein habe in nur vier Jahren mit über 1500 Mitgliedern deutschlandweit ein Netzwerk aufgebaut, durch das monatlich mehr als 20 000 Tiere von 19 000 bedürftigen Haltern mit Futter versorgt werden. Zudem veranstalte er Projekttage in Schulen und Kindergärten, Impf- und Chipaktionen und wirke mit Sozialvereinen zusammen. Deshalb sei sie überzeugt, dass die Tiertafel auch das Potsdamer Tierheim erfolgreich bauen und betreiben werde. Dessen Team werde aus hochqualifiziertem Fachpersonal bestehen. Die Finanzierung beruhe auf dem Zuschuss der Stadt von jährlich 285 000 Euro, aber auch auf Spenden und eigenen Einnahmen, so durch Hundetraining, Tierpension und Tierfriedhof. Zugleich wehrte sie sich gegen Zweifel an der Kompetenz des Vereins. Diese war in der vergangenen Woche infrage gestellt worden.

Unterdessen hat der Potsdamer Tierschutzverein (TSV) klargestellt, dass die unlängst öffentlich geäußerte Kritik von einzelnen TSV-Vereinsmitgliedern an der Tiertafel nicht dem Vorstand des Vereins zuzurechnen sei. Nur der Vorstand sei in der Lage, den Tierschutzverein nach außen hin zu vertreten – und von diesem werde die Kritik an der Tiertafel nicht kommentiert. Der TSV beabsichtigt ein Tierheim im Süden von Potsdam zu errichten. E. Hohenstein/ H. Kramer

E. Hohenstein, H. Kramer

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