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Landeshauptstadt: Tippfehler: 47 zu hohe Gasrechnungen

Der Ärger war ihm anzusehen. Als Hans-Joachim Engel in die PNN-Redaktion kam, konnte er nur noch den Kopf schütteln über die Antwort, die er im Stadtwerke-Shop in der Wilhelmgalerie erhalten hatte: Seine letzte Gasrechnung sei nur geschätzt, das sei so üblich, hätten ihm die Kundenbetreuer der EWP (Energie und Wasser Potsdam GmbH) gesagt.

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Der Ärger war ihm anzusehen. Als Hans-Joachim Engel in die PNN-Redaktion kam, konnte er nur noch den Kopf schütteln über die Antwort, die er im Stadtwerke-Shop in der Wilhelmgalerie erhalten hatte: Seine letzte Gasrechnung sei nur geschätzt, das sei so üblich, hätten ihm die Kundenbetreuer der EWP (Energie und Wasser Potsdam GmbH) gesagt.

Offenbar hatte sich der kommunale Energiedienstleister aber verschätzt. Denn die Summe auf Engels Rechnung war zu hoch – obwohl Tarif und Anzahl der verbrauchten Kilowattstunden stimmten. Letztere hatte ein EWP-Mitarbeiter am 11. Mai an Engels Gaszähler in seiner Wohnung in der Friedrich-Engels-Straße abgelesen: 1566 Kilowattstunden Gas hatte der Potsdamer innerhalb eines Jahres verbraucht. Das ist sehr wenig, denn Engel benötigt das Gas lediglich zum Kochen und warm baden oder duschen. Darum berechnet die EWP Hans-Joachim Engel auch einen Gas-Grundpreis nach dem Tarif „Kleinverbrauch“. Der ist innerhalb des vergangenen Jahres allerdings zweimal gestiegen: am 1. Oktober 2005 von 5,9 Cent auf 6,4 Cent und im Januar 2006 auf 7 Cent. Doch die Preiserhöhungen sind nicht der Grund für Engels Ärger.

Er war sauer, weil die EWP „schätzte“, dass er vor der Preiserhöhung ganz wenig Gas, danach aber äußerst viel verbraucht habe. So soll er in fünf Monaten zum billigeren Tarif nur 153 Kilowattstunden verbraucht haben, zum teueren im gleichen Zeitraum aber 846 Kilowattstunden – also fast sechsmal so viel. Das sei ein Versehen, erklärte Stadtwerke-Sprecher Stefan Klotz gestern den PNN. Hans-Joachim Engel muss nun weniger zahlen. Sein Verbrauch sei fälschlicherweise wie der eines Heizgas-Nutzers kalkuliert worden – eine Aushilfe habe sich vertippt. So habe man den Verbrauch im Sommer niedrig und im Winter hoch geschätzt, so Klotz. Und zwar nach einem von Wirtschaftsprüfern entwickelten „gängigen“ Verfahren.

Nachdem die PNN bei der EWP nachgefragt hatten, hat der Energieversorger von sich aus weitere Gasrechnungen geprüft und den gleichen Fehler bei insgesamt 47 Kunden in Potsdam festgestellt. Allen würde nun das zu viel gezahlte Geld zurückgegeben, versicherte Klotz. Zudem könnte jeder Potsdamer nach jeder Preiserhöhung seinen tatsächlichen Zählerstand der EWP mitteilen – unter Tel.: (0331) 661 10 00 oder im Internet unter www.stadtwerke-potsdam.de sowie im EWP-Shop in der Charlottenstraße 42 und im Kundenbüro in der Steinstraße 101. Die EWP-Kunden benötigten dafür nur ihre Kundennummer und die selbst abgelesene Verbrauchszahl. just

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