Landeshauptstadt: Tischlern als Ausweg
Spenden für 19 Potsdamer Vereine von der MBS
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Alte Möbel und eine Tischlerwerkstatt: Das sind die Zutaten, mit denen der Verein „Way Out“ sozial benachteiligten und straffällig gewordenen Jugendlichen wieder auf den richtigen Kurs helfen will – und so einen Ausweg aus dem „alten Leben“ schaffen. Vorderhand restaurieren die Jugendlichen in der Werkstatt alte Möbelstücke, „pimpen sie auf“, wie Vereinsgründer Daniel Sendzek sagt. Bei der Arbeit geht es aber um mehr als nur das Tischlern, erklärt er. Die Jugendlichen sollen zum Beispiel lernen, pünktlich zu sein und eine Arbeit zu Ende zu bringen – soziale Grundkompetenzen also. Und darum geht es auch, wenn die Jugendlichen von „Way out“ Senioren bei einfachen Handwerksaufgaben helfen, zum Beispiel dem Anbringen einer Gardinenstange. Bislang hat der 2010 gegründete Verein mit Sitz in der Asta-Nielsen-Straße in Drewitz, der laut Sendzek schon 18 Jugendliche betreut hat, nur ehrenamtliche Mitarbeiter.
Am gestrigen Dienstag konnte Sendzek eine Spende von 1000 Euro entgegen nehmen. Der Way out e.V. war einer von insgesamt 19 Potsdamer Vereinen und Organisationen, die im Rahmen einer Förderung der Mittelbrandenburgischen Sparkasse (MBS) mit einer Unterstützung bedacht wurden. Die Gesamtspendensumme für alle Projekte betrug den Angaben zufolge fast 60 000 Euro.
Unter den Spendenempfängern war neben dem Allgemeinen Behindertenverband, dem Förderverein des Leibniz-Gymnasiums, dem Theaterpädagogikzentrum T-Werk, dem Bürgerhaus am Schlaatz und dem Potsdamer Seesportclub auch der Mädchentreff „Zimtzicken“ des Autonomen Frauenzentrums. Von den Spendengeld wollen die „Zimtzicken“ das Programm für die Sommerferien finanzieren: Geplant sind unter anderem gemeinsames Klettern, eine dreitägige Kanutour, eine Zirkus-Woche mit dem Kindercirkus „Montelino“ und ein Segeltörn. „Wir wollen für Mädchen, die nicht in die Ferien fahren, tolle Aktionen machen“, sagt Mädchentreff-Koordinatorin Vera Spatz. Immer noch unklar ist indes die Zukunft des Mädchen-Integrations-Projektes „Mädchenzukunft“ – das Stadtparlament hatte die finanzielle Förderung bekanntlich abgelehnt.
„Way out“ will das Spendengeld in ein Fahrzeug investieren. „Wir sind momentan nicht mobil und brauchen dringend ein Auto“, sagt Daniel Sendzek und hofft nun darauf, einen kostengünstigen Gebrauchtwagen zu finden, der mit dem Spendengeld und einem Eigenanteil bezahlt werden kann. jaha
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