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Sport: Titel und WM-Tickets

Hanka Kupfernagel und Philipp Walsleben Meister

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Im Ziel war Philipp Walsleben aus Kleinmachnow erleichtert. „Viele andere hatten in mir einen der Favoriten gesehen, und ich selbst hatte auch ein bisschen damit gerechnet. Jetzt bin ich aber mächtig stolz, dass es auch geklappt hat“, erklärte der 19-Jährige, nachdem er am Samstag in Auerbach Deutscher U23-Meister im Radcross geworden war. Und beschrieb sein Neun-Runden-Rennen so: „Ich bin in der zweiten Runde nach vorn gefahren und war ab der dritten schon allein, was mir meine Aufgabe nicht leichter machte. Wenn man sich die Strecke mit jemanden teilen kann, ist es einfacher. Ich hatte mir eigentlich nicht vorgenommen, so früh wegzufahren, denn der Kurs hatte viele lange Strecken. Da bestand die Gefahr, dass sich zwei Verfolger zusammentun und mich noch abfangen.“

Das aber blieb dem für das Heinz-von- Heiden-Team Hannover startenden Abiturienten des Weinberg-Gynmasiums Kleinmachnow erspart, so dass er sich über seinen zweiten Deutschen Meistertitel nach 2005 – damals noch bei den Junioren – freuen konnte. Wie vor zwei Jahren konnte sich Philipp Walsleben außerdem als Sieger im Deutschland-Cup feiern lassen. „Ein rundum schöner Sonnabend“, befand der Pedaleur denn auch.

Gestern feuerte er an der Strecke seinen jüngeren Bruder Max an – und auch der hatte allen Grund zum Strahlen: Max Walsleben nämlich gewann bei den Junioren Silber hinter Ole Quast (Harvestehuder RV). „Das hat mich genauso selbst überrascht wie mein Titelgewinn im letzten Jahr“, erzählte der 16-Jährige. Er setzte sich zunächst mit dem späteren Sieger etwas vom Feld ab, ehe Quast davon zog und der Kleinmachnower den Spurt um Platz zwei gegen Josef Rauber (RSC St. Wendel) für sich entschied. „Mit diesem Rennen habe ich mein Ticket zu den WM bestätigt“, weiß Max Walsleben, der ebenso wie sein großer Bruder in drei Wochen auch bei den Radcross-Weltmeisterschafen im belgischen Hoglede-Gits antreten wird.

Dort wird Hanka Kupfernagel aus Werder alles unternehmen, um ihren vierten WM-Titel zu gewinnen. Am Samstag in Auerbach wurde die 32-Jährige bereits zum 25. Mal Deutsche Cross-Meisterin. Sie siegte mit 49 Sekunden Vorsprung vor ihrer Dauerkonkurrentin Birgit Hollmann aus Berlin und Susanne Juranek aus Oldenburg. Mit einer Tempoverschärfung hatte Kupfernagel schon früh die Entscheidung eingeleitet. Eine Erkältung behinderte sie allerdings. „Ich war vor dem Start nervös, weil ich beim Training am Vortag schlecht Luft bekommen hatte“, erzählte die Werderanerin, die hofft, „dassiche nun die Erkältung schnell los werde und bis zur WM meine Form halten kann“. Danach freut sie sich auf Ferien: „Der Ski-Urlaub ist schon gebucht.“

Am Samstagabend aber war Hanka Kupfernagel erst einmal im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF zu Gast und erzählte dort von ihrem vor zwei Jahren erlittenen Burn-Out-Syndroms. „Das war eine dunkle Zeit. Aber diese Erfahrung hat mir gezeigt: Man kann zurückkehren, wenn man ganz unten ist“, sagte die Silbermedaillen-Gewinnerin von Sydney, die beim abschließenden Torwandschießen in ihren Highheels nicht traf

Der Potsdamer Paul Voß wurde in der U23 Vierter, Karl Schonknecht vom RC Kleinmachnnow Fünfter. Bei den Junioren fuhren die Kleinmachnower Kevin Fenske und Christian Weitermann auf die Plätze acht und 13. Letzterem hatte Philipp Walsleben schnell noch seine Rennbrille geborgt. (mit dpa)

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