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Medaillenhoffnung. 2009 wurde Geher Hagen Pohle U18-Weltmeister.

© Olaf Möldner

Sport: Titelkampf über 25 Runden

Geher Hagen Pohle will jetzt eine U 20-Europameisterschafts-Medaille / Sieben Potsdamer in Tallinn dabei

Stand:

„Ich will eine Medaille“, sagt Hagen Pohle vom SC Potsdam. „Der Titel wäre natürlich schön, das wird aber ganz schwer.“ Der Leichtathlet bestreitet bei den am Donnerstag beginnenden U 20-Europameisterschaften im estnischen Tallinn das 10 000-Meter-Gehen, das am Samstagvormittag auf dem Programm steht. Pohle führt mit seinen am 26. Juni bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften in Bremen erreichten 40:28,21 Minuten derzeit die europäische Jahresbestenliste seiner Altersklasse vor dem Russen Pavel Parshin (40:51,31) und dem Ukrainer Oleksandr Verbytskyy (41:39,30) an. Einen automatischen Anspruch auf Gold leitet der 19-Jährige daraus aber nicht ab. „Die Russen und Ukrainer können auch in diesem Bereich gehen“, meint der gebürtige Beeskower, der im heimischen Luftschiffhafen bei Manja Berger trainiert. Pohle denkt dabei vor allem an Igor Lyashchenko aus der Ukraine, der beim Geher-Europacup im portugiesischen Olhao knapp vor ihm gewann.

Trotzdem flog Hagen Pohle mit dem deutschen Team zu Wochenbeginn optimistisch nach Estland. „Ich bin gut vorbereitet“, erklärte der U 18-Weltmeister von 2009, der bei den U 20-Weltmeisterschaften 2010 im kanadischen Moncton Platz elf belegte und am Samstag 25 Runden im Tallinner Kadrioru Staadion drehen wird. „Das hat praktische Vorteile“, erläuterte der diesjährige Abiturient der Potsdamer Sportschule, der im Herbst eine Ausbildung bei der Bundespolizei beginnen will. „Man hat im Stadion keine Wenden und kann sich auch zeitlich zwischendurch besser überprüfen.“

Insgesamt sechs Leichtathleten des SC Potsdam sind bei den U 20-EM dabei, und mit Charlyne Czychy geht eine junge Geherin am Donnerstag gleich im ersten Wettkampf um 9.30 Uhr über 10 000 Meter an den Start. Czychy, die ebenfalls bei Manja Berger trainiert, findet sich in der U 20-Bestenliste Europas derzeit auf Rang vier wieder und will nun in Tallinn zumindest unter die Top 6. Eine solche Platzierung wäre am Sonntag auch für Laura Henkel ein Erfolg, die derzeit elftbeste Speerwerferin der europäischen U 20 ist. „Ich will die Qualifikation überstehen und dann zumindest unter die ersten acht kommen“, lautet ihr Ziel. Und Potsdams Leichtathletik-Cheftrainer Axel Richter meint: „Laura ist gut drauf, und wenn sie das Finale erreichen sollte, ist dort vieles möglich.“ Das Finale ist auch das Kampfziel Philip van Dijcks im Diskuswerfen. Vielleicht hilft dem noch 17-Jährigen, dessen Vater Paul einst niederländischer Jugendmeister im Kugelstoßen war, dass er das Kadrioru Staadion bereits kennt. 2009 wurde er dort mit seinem Potsdamer Leichtathletik-Team Schul-Weltmeister.

Mit dabei war damals auch Carlo Paech vom SV electronic Hohen Neuendorf, der dort vor zwei Jahren die fünf Meter übersprang und jetzt mit einer persönlichen Besthöhe von 5,35 Metern im Gepäck nach Tallinn flog. Dort will der 18-Jährige, der sich in diesem Jahr von seinem Potsdamer Heimtrainer Toralf Neumann wegen Meinungsverschiedenheiten trennte und nun von DLV-Bundestrainer Jörn Elberding mitbetreut wird, um eine Medaille kämpfen.

Nadja Bahl und Jennifer Tuffour vom SC Potsdam gehören zur deutschen 4mal-100- beziehungsweise 4mal-400- Meter-Staffel, sind dort nach ihren bisherigen Saisonleistungen allerdings nur Ersatzleute. Wobei es für die erst 16-jährige Tuffour überhaupt ein großer Erfolg ist, für die U 20-EM nominiert zu sein.

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