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Titelverteidigerin. Sarah Mayer sieht sich bei den U23-EM nicht unter Zugzwang.

© Pohl

Sport: Titelverteidigerin lehnt Favoritenrolle ab

Speerwerferin Sarah Mayer sieht sich bei den U23-EM nicht unter Zugzwang

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Die Wurfschulter ist noch nicht wieder hundertprozentig auskuriert. Trotzdem machte sich Sarah Mayer am gestrigen Dienstag zuversichtlich auf den Weg nach Tampere. In Finnland will die Speerwerferin des SC Potsdam bei den Leichtathletik- Europameisterschaften der U23 am Samstag zunächst das Finale erreichen und in dem dann am Sonntag möglichst weit vorn landen. „Eine Medaille ist natürlich immer das Ziel“, sagt die 22-Jährige, die das Hochgefühl eines internationalen Titelgewinns bereits kennt. Vor zwei Jahren war sie in Ostrava überraschend U23-Europameisterin geworden. Nachdem sie in der Qualifikation 54,55 Meter weit gekommen war, schockte sie im Endkampf mit 59,29 Metern im vierten Wurf die gesamte Konkurrenz. „Damit hatte auch ich selbst überhaupt nicht gerechnet. Umso schöner war es dann natürlich, ganz oben auf dem Siegertreppchen zu stehen“, erinnert sich Mayer. „Trotzdem sehe ich mich jetzt in Tampere nicht in der Favoritenrolle und auch nicht unter Zugzwang, den Titel unbedingt verteidigen zu müssen.“

Zum einen nämlich hatte sie in den vergangenen Wochen mit ihrer rechten Schulter zu tun. „Wahrscheinlich eine Überbelastung. Ich habe in dieser Saison mehr als in den vergangenen Jahren trainiert. Ich kann aber trotz der noch leichten Beschwerden trainieren und werfen“, erklärt die Leichtathletin, die vor zehn Jahren aus Stuttgart in den Potsdamer Luftschiffhafen gekommen war, hier bei Tino Lang trainiert und in einer WG mit den Turbine-Kickerinnen Tabea Kemme und Stefanie Draws sowie der Kanutin Henrica von Rauchhaupt wohnt.

Zum anderen steht Sarah Mayer mit 56,85 Metern in der europäischen U23- Jahresbestenliste derzeit auf Rang sieben. Zum vor ihr platzierten Sextett gehört mit Desirée Schwarz aus Saarbrücken die aktuelle Deutsche Meisterin, die Mitte Juni in Göttingen den Titel mit 58,08 Metern gewonnen hatte. „Ich habe in diesem Jahr sehr konstant über die 56 Meter geworfen – nur nicht bei den Meisterschaften. Wegen der Schulter, ich war aber auch zu unkonzentriert und dachte wohl, dass es ein Selbstläufer wird“, sagt Mayer. „Desirée Schwarz hat nur einmal eine solche Weite rausgehauen. Mal sehen, wie sie nun mit dem Druck bei der EM fertig wird.“

Die Potsdamerin, die seit diesem Jahr der Sportfördergruppe der Landespolizei angehört, will jetzt „einfach weit werfen. Wofür das dann reichen wird, muss man abwarten“, so Mayer. Ihr Heimtrainer Tino Lang jedenfalls meint: „Wenn Sarah ihr Leistungsniveau dieses Jahres hält, hat sie gute Chancen.“ Michael Meyer

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