Landeshauptstadt: Tod einer Elefantendame

Das „Circus Voyage“-Gastspiel in Potsdam vor rund zwei Monaten hat ein Nachspiel. Denn nach dem Tod einer 31-jährigen Elefantendame aus dem Zirkus prüft die Staatsanwaltschaft Potsdam eine Strafanzeige der Tierrechtsorganisation Peta. Dies sagte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag. Vor wenigen Tagen war die Elefantendame mit Namen Mausi auf einem Tiertransporter gestorben. Nach Angaben der Tierschützer litt sie wegen einer schweren Arthrose unter starken Schmerzen.

Peta wirft dem Potsdamer Veterinäramt nun schwere Versäumnisse vor, weil es den Transport des kranken Zirkustiers im November 2011 nach einem Gastspiel in der Stadt nicht verhinderte. Die Behörde sei ausführlich über Mausis Zustand informiert worden, betonte die Organisation. „Aufgrund des offensichtlichen Unwillens der Behörde, ein krankes Tier aus dem Zirkus zu beschlagnahmen, musste Mausi nach einem elenden Leben auch noch qualvoll sterben“, kritisierte Peta-Experte Peter Höffken. Das Potsdamer Veterinäramt sei nicht die einzige Behörde, gegen die Peta Vorwürfe erhebe – gegen insgesamt 22 Veterinärämter von Städten, in denen der Zirkus im vergangenen Jahr zu Gast war, seien Strafanzeigen gestellt worden. Eine weitere Anzeige gegen den Circus Voyage werde vorbereitet.

Die Stadt wies die Vorwürfe von Peta zur Mitschuld am Tod von „Mausi“ am Donnerstag zurück. Der Zirkusbetreiber habe „alle gesetzlichen Regelungen und Voraussetzungen“ in Potsdam eingehalten, so ein Stadtsprecher. Auch der Zustand der Elefantendame sei entsprechend der gesundheitlichen Probleme „nicht besorgniserregend“ gewesen. Das hätten auch Kollegen anderer Städte festgestellt. Circus-Voyage-Sprecherin Bettina Richter hatte schon beim Gastspiel in Potsdam gesagt, Gutachter hätten empfohlen, „Mausi“ im Zirkus zu belassen – das Unternehmen befolge dies aus Tierschutzgründen, auch wenn der Elefant mehrere 1000 Euro Kosten verursache. HK/dpa