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Landeshauptstadt: Toleranzedikt: Schulen ziehen positives Fazit

Raika Seipold, Lehrerin für Geschichte an der Goethe-Schule, zog ihr Fazit der Aktion zum Toleranzedikt: „Potsdam werden wir nicht verändern. Aber allein die Tatsache, dass man über Streitpunkte diskutierte, hat einiges in Bewegung gebracht.

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Raika Seipold, Lehrerin für Geschichte an der Goethe-Schule, zog ihr Fazit der Aktion zum Toleranzedikt: „Potsdam werden wir nicht verändern. Aber allein die Tatsache, dass man über Streitpunkte diskutierte, hat einiges in Bewegung gebracht. Das ist das wirklich Wichtige.“ Die zwölfte Klasse ihrer Schule formulierte zehn Ausgangsthesen zum Potsdamer Toleranzedikt in eine einfachere Sprache. Der Frage, inwieweit sich die Debatte „Warum Potsdam ein neues Toleranzedikt braucht“ an Potsdams Schulen bewährt hat, gingen gestern im Potsdamer Stadthaus Vertreter dreier Schulen nach: Lehrerinnen der Goethe- Gesamtschule, des Humboldt-Gymnasiums und der Voltaire-Gesamtschule zogen ein positives Fazit und präsentierten Ergebnisse. Am Ende des Jahres sollen alle angefertigten Projektarbeiten zusammengetragen werden und eine kleine Ausstellung entstehen.

„Im Anfang war das Wort!“, sinnierte schon Goethes Faust, doch er stockte und musste sich korrigieren. „Im Anfang war die Tat!“, entschied er schließlich. Diese Überlegungen besitzen immer noch Gültigkeit, mussten gestern alle Teilnehmer einstimmig feststellen. Den Worten müssen Taten folgen. Nachhaltig setzte dies das Humboldt-Gymnasium um, vertreten durch Elke Zyhlke, Lehrerin für LER. Neben einer bunt gestalteten Tafel, die unter anderem mit einem Raptext der zehnten Klasse zum Thema Toleranz gespickt war, veranstalteten die Schüler vor knapp zwei Wochen ein Afrikafest. Die Jugendlichen wollten die fremde Kultur kennenlernen, so kochten sie beispielsweise typisch afrikanische Gerichte. Trotz starken Regens nahmen sie 1000 Euro ein. Der Erlös geht an eine Schule in Ghana. „Das bedeutet Toleranz, andere Kulturen kennenlernen, und vor allem dem Rassismus keine Chance geben“, schloss Zyhlke ihre Ausführungen. Das sich Rassismus offener zeigt, sah auch Ortrud Meyhöfer, Schulleiterin der Voltaire-Schule. „Am Schlimmsten ist es jedoch, Personen mit rechtem Gedankengut moralisieren zu wollen. Das führt zu nichts. Man muss zwar darüber reden, aber eine zwanghafte Moralisierung würde genau das Gegenteil bewirken.“ Die Voltaire-Schule trägt seit zwei Jahren den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und sah in der Debatte um das Toleranzedikt eine neue Chance, zu beweisen, dass die Auszeichnung verdient ist. Maria Herwig

Maria Herwig

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