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Sport: Toller Sport aus nächster Nähe

Beim 3. Kanalsprint blieb einer der drei Titel in Potsdam: Fanny Fischer gewann im Kajak

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Der Sieger der Kajak-Konkurrenz Jonas Ems aus Hamm zeigte sich angetan von der dritten Auflage des Kanalsprints: „Hut ab, bei dieser Veranstaltung hier steckt wirklich viel Mühe dahinter.“ Auch Chef-Bundestrainer Reiner Kießler lobte den Kanalsprint, für den vier Millionen Liter Wasser in den Kanal gepumpt wurden. Die Veranstaltung mit Rennen über 170 Meter auf dem 13 Meter breiten Stadtkanal in der historischen Innenstadt bot Kanusport aus nächster Nähe. Zwischen den Duellen bot der Wasserskiclub Caputh zudem rasante Kunststücke.

Der Kanalsprint war dabei aber weit mehr als nur eine Show-Veranstaltung für die mehreren tausend Zuschauer bei strahlendem Sonnenschein. „Vor den Rennen spürte ich schon eine Anspannung, gerade weil das Feld stark besetzt war und am Ende jede Entscheidung sehr knapp war“, bilanzierte der 20-jährige für die KG Essen startende Ems. In seinem Wettbewerb hatte er es im Finale mit dem Berliner Norman Bröckl zu tun und wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Zum von vielen erhofften Show-Down mit Lokalmatador Ronald Rauhe kam es nicht. Der Olympiasieger von Athen wollte nach seinen Siegen beim ersten und zweiten Kanalsprint eigentlich den Hattrick angehen, musste aber aufgrund einer Mandelentzündung passen: „Er wäre gern an der Strecke gewesen“, berichtet sein Kajakzweier-Partner und KC Potsdam-Teamkamerad Tim Wieskötter, „aber mit der Mandelentzündung und Fieber ging gar nichts.“

Fünf Wochen vor der WM wollten die beiden kein Risiko eingehen. „Man ist ein bisschen unruhig, aber eigentlich sollte sich Ronald schnell auskuriert haben und schon am Dienstag wieder trainieren können“, gab Wieskötter Entwarnung hinsichtlich der Planungen für die WM in Duisburg. Wieskötter selber ging an den Start, scheiterte jedoch in der zweiten Hoffnungslaufrunde am späteren Finalisten Bröckl. Dafür kam der in Potsdam trainierende Lutz Altepost auf den dritten Platz vor Björn Bach (Magdeburg).

Im Kajak der Frauen war Fanny Fischer eine Klasse für sich. Die 20-Jährige vom KC Potsdam setzte sich im Finale gegen ihre Zweierpartnerin Nicole Reinhardt (WSV Lampertheim), mit der sie bei der EM in Pontevedra über 200 Meter gewann, durch. Fischer ließ durchaus Ehrgeiz durchblicken, als sie sich zu ihrem ersten Kanalsprint-Titel äußerte: „Letztes Jahr bin ich schon in der zweiten Runde rausgeflogen, da ist der Titel schon eine tolle Steigerung und ich bin super zufrieden.“ Vor allem wegen ihrer zahlreichen Freunde und Bekannten an der Strecke sei der Kanalsprint etwas Besonderes für sie. Fischer stimmte Jonas Ems zu, dass es in jedem Rennen spannend zugehe. „Ein schlechter Schlag und man hat gleich eine Viertelspitze verloren“, meinte Fischer zu den sportlichen Schwierigkeiten auf dem Potsdamer Kanal.

Fischer ließ in der zweiten Hauptrunde auch die dreimalige Europameisterin und Vorjahressiegerin Katrin Wagner-Augustin hinter sich. Wagner-Augustin wurde Dritte, war aber dennoch guter Laune. Erfreut war auch der Karlsruher Stefan Holtz, der im Canadier-Einer überraschend den Zweier-Olympiasieger Christian Gille bezwang. Peter Hörnig vom KC Potsdam,der 2005 und 2006 den Kanalsprint gewonnen hatte, verlor das Duell um Platz drei gegen seinen 19- jährigen Vereinsgefährten Sebastian Brendel.

Henner Mallwitz, Benjamin Unger

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