Sport: Top-Turnier mit großer Zukunft
Das CSI in Neustadt/Dosse bot vier Tage guten Sport und tolle Unterhaltung
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„Schade, dass es schon wieder vorbei ist“ – so lautete der Tenor der Zuschauer beim 8. CSI im brandenburgischen Pferde- Mekka Neustadt/Dosse, das mit rund 120 Reitern aus 14 Nationen wieder eine erstklassige Besetzung gefunden hatte. Am Sonntag ging der traditionelle internationale Turnierauftakt des Jahres in Deutschland mit dem Sieg der für die Ukraine startenden Deutschen Katharina Offel im „Großen Preises vom Lübzer Pils“ zu Ende – und eigentlich waren alle zufrieden. Veranstalter Herbert Ulonska (Hamburg), sein Partner, das Haupt- und Landgestüt aus Neustadt mit Landstallmeister Dr. Jürgen Müller an der Spitze, die Medien, das Publikum und vor allem die Aktiven selbst, die erneut verbesserte Bedingungen – zum Beispiel mit einem ganz neuen Boden – vorfanden und des Lobes voll waren über die Veranstaltung, die im Jahr 2000 erstmals stattfand.
„Es ist das wichtigste Turnier in Berlin-Brandenburg und ein Aushängeschild für die Region, das inzwischen bundesweite Ausstrahlung hat“, lobte Dr. Peter Danckert, Vorsitzender des Bundestags- Sportausschusses sowie Präsident des Berlin-Brandenburger Pferdesportverbandes. Der SPD-Abgeordnete, der in Neubeeren bei Potsdam selbst eine Reitanlage führt, ist Stammgast in Neustadt und seit der Premiere immer dabei gewesen. „Das CSI ist Schritt für Schritt immer besser geworden und hat aus meiner Sicht noch eine große Zukunft.“
Anschließend überreichte Danckert im Auftrag der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) die Urkunde über die Auszeichnung als „Pferdefreundliche Gemeinde“ an die Ortsvertreter, deren Duplikat als Metallplatte nun an einer repräsentativen Stelle in Neustadt angebracht werden soll. Die Brandenburger nehmen damit an einem alle vier Jahre ausgetragenen Wettbewerb teil. Danckert wagte sich schon mal ein Stück vor und prophezeite: „Eines Tages wird Neustadt der Punkt in Deutschland sein, auf den alles schaut, wenn das Stichwort Pferd fällt.“
Auch Landstallmeister Müller freute sich über die abermals dokumentierte rasante Entwicklung des Turniers, „das längst ein gelungenes Rundum-Spektakel ist, bei dem es immer weniger gibt, was man noch verbessern kann“. Das Gestüt, an sich der züchterischen Hauptaufgabe verpflichtet, profitiert mit Imagegewinn und Außendarstellung – am Samstag und Sonntag waren je zweieinhalb Stunden im RBB zu sehen – vom CSI; der Vertrag mit Ulonska wurde bereits bis 2010 verlängert. „Wir denken jetzt sogar intensiv darüber nach, auch im Sommer ein Turnier im Außenbereich zu veranstalten, um noch mehr Zuschauer anzuziehen“, so Müller Vor acht Jahren begann man mit 15 Prüfungen, nun stehen schon fast 40 auf dem Programm, darunter in diesem Jahr erstmals auch Dressurwettbewerbe.
60 000 Euro Preisgeld wurden insgesamt in den Springprüfungen vergeben, den größten Batzen davon sicherte sich mit 7500 Euro Siegprämie Katharina Offel, die in Bayern geboren und jetzt als Bereiterin in Lohmar bei Köln tätig ist. Im Vorjahr mit dem ukrainische Team in Aachen WM- Vierte und damit schon für Peking 2008 qualifiziert, gewann sie den mit 22 500 Euro dotierten „Großen Preises vom Lübzer Pils“ und tags zuvor das RBB-Springen (10 000 Euro). An den vier Turniertagen kamen insgesamt 14 200 Zuschauer, 700 mehr als im Jahr davor. „Wir sind an der Grenze der Kapazität“, sagt Turnierleiter Herbert Ulonska.
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