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LEUTE in Potsdam: Töpfe statt Radios

„Oberkoch“ Peter Friedrich wird heute 70

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LEUTE in Potsdam„Oberkoch“ Peter Friedrich wird heute 70 „Gern würde ich mal Paul Bocuse über die Schulter schauen“, schwärmt Peter Friedrich. Wie der hoch gepriesene französische Koch ist auch er ein Meister seines Faches und zudem Vorsitzender des Landesverbandes der Köche Berlin-Brandenburg im Verband der Köche Deutschlands e. V. Aus Anlass seines siebzigsten Ehrentages gibt ihm sein Landesverband heute Abend einen Empfang. Dass er eines Tages edle Gaumenfreuden bereiten würde, habe er sich in der Jugend nicht vorstellen können. „Eigentlich wollte ich Rundfunkmechaniker werden.“ In den Nachkriegsjahren bastelte er gern an alten Radios. Dann kehrte sein Vater aus der Kriegsgefangenschaft heim. Aus Erfahrung habe er seinem Sohn zum Handwerk „etwas mit Essen“ geraten. So lernte Peter Friedrich in seiner sächsischen Heimatstadt Oschatz Bäcker und Konditor und folgte seinen Eltern auf die Insel Rügen, wo er im Sommer Anstellung fand. Zwischen 1951 und 1953 lies er sich im Palasthotel Binz zum Koch ausbilden. „Wie damals noch üblich“, begab er sich danach auf Wanderschaft. Sein Weg führte ihn unter anderem nach Thüringen an den „Erfurter Hof“ und ins „Zentralhotel“ Sellin. Nach den Wanderjahren begann er bei der HO (Handelsorganisation) im ehemaligen Bezirk Potsdam. Im Frühjahr “55 wechselte er in die Stadt Potsdam und arbeitete in leitenden Funktionen in der „Börse“ und im „Haus des Handwerks“. In dieser Zeit lernte er Gattin Gisela kennen, die ihn, wie er zärtlich erwähnt, „auf seinem Lebensweg begleitet und treu zur Seite gestanden hat und noch steht“. Die Gästehäuser des Ministerrates, Auslandsaufenthalte in New York, die Ausrichtung von Empfängen in Budapest oder auch Warschau – und nebenbei legte Peter Friedrich die Prüfung zum Küchenmeister, den Fachschulabschluss als Betriebswirt und als Stuart ab. Im März 1990 war er Gründungsmitglied des Landesverbandes der Köche Berlin-Brandenburg. Mit Olympia- Teams nahm er erfolgreich an internationalen „Kochduellen“ teil. Wenn er von seinen Ehrungen in Gold, Silber und Bronze in der Einzel- oder Mannschaftswertung spricht, leuchten seine blauen Augen. Auch in seiner Freizeit habe er am Herd gestanden und seine Frau und die beiden Kinder mit neuen Kreationen oder seiner Leib-und-Magen-Speise Eintopf verköstigt. Und manchmal träume er eben davon. hinter das Geheimnis des Grande Maître der französischen Küche, Paul Bocuse, zu kommen. U. S.

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