
© Olaf Möldner
Von Michael Meyer und Stephan Reitzig: Topscorer Monk beeindruckt
Eintracht Stahnsdorfs Basketballer durch 90:86-Heimsieg nach Verlängerung gegen Herten allein ganz vorn
Stand:
Eintracht ist nach einem spannenden Basketball-Krimi einsame Spitze. Nach ihrem 90:86-Sieg nach Verlängerung am Sonntag daheim im Gipfeltreffen mit Verfolger Hertener Löwen (PNN berichteten) ist der RSV Eintracht Teltow/Stahnsdorf/Kleinmachnow alleiniger Spitzenreiter der 2. Bundesliga Pro B. „Darüber freuen wir uns, aber nicht zu viel“, sagt RSV-Trainer Vladimir Pastushenko. „Wir müssen weiter konzentriert arbeiten, um zunächst erst einmal in die Playoffs der besten acht Mannschaften zu kommen. Die Saison ist noch lang.“ Trotzdem war die Erleichterung beim Ukrainer und seinen Mannen am Sonntagabend nach einem packenden Duell auf Augenhöhe riesengroß. „In so einem Spiel zählt ein Sieg doppelt“, meint Pastushenko. „Er ist auch wichtig für die Moral.“
Das erste Spielviertel endete mit einer knappen 23:20- Führung Eintrachts, nach der Hälfte der Partie lagen die Löwen mit 40:38 vorn. Nach dem dritten Viertel – das von einem zweiminütigen Feuer-Fehlalarm in der hochmodernen Kleinmachnower BBIS-Halle unterbrochen wurde – hatten die Gastgeber fünf Punkte Vorsprung (61:56), ehe das Spiel in der Schlussphase keinen der 400 Zuschauer mehr auf den Sitzen hielt. Eintracht führte kurz vor Ultimo mit zehn Zählern (69:59/ 37. Spielminute), ehe sich Herten wieder herankämpfte. Die Löwen verwandelten im letzten Viertel 15 ihrer 16 Freiwürfe, während die Gastgeber hier schwächelten (6 von 12). Nachdem Alex Moosmann – der Amerikaner erzielte mit 27 Punkten die meisten Eintracht-Zähler – für den RSV von der Freiwurflinie zur 77:74-Führung getroffen hatte, glich Hertens Vincent Kittmann mit einem Drei-Punkte-Wurf noch aus – just als die Schlusssirene ertönte. Die Schiedsrichter wollten den Wurf zunächst nicht mehr gelten lassen, woraufhin Eintracht schon feierte. „Dann aber gab es noch eine Absprache am Tisch und die drei Punkte wurden gegeben. Meiner Meinung nach waren sie auch regulär“, so Vladimir Pastushenko. Also musste die Verlängerung her, in der sich der RSV doch noch durchsetzte; dank wichtiger Freiwürfe Tobias Horns, Mychal Greens und Alex Moosmanns sowie der soliden Reboundarbeit von Kellen Williams.
Stichwort Tobias Horn.: Der 18-Jährige steuerte nicht nur zwölf Punkte zum Sieg im Spitzenspiel bei, sondern erledigte auch eine wichtige Defensivarbeit. Er ließ – von Pastushenko entsprechend instruiert – den 26-jährigen Hertener Marcus Monk kaum zur Entfaltung kommen. Der 1,98 Meter große Amerikaner Monk ist Topscorer der 2. Bundesliga Pro B und erzielte in seinen bisherigen zehn Spielen 240 Punkte; damit führt er vor dem Wulfener Steve Briggs (234). Statt wie sonst im Durchschnitt 24, machte Monk in Kleinmachnow nur 13 Punkte. „Tobias hat gegen Monk perfekt verteidigt und einen richtig guten Job gemacht“, lobte Eintrachts Trainer. Den Topscorer beeindruckte dies sichtlich: Monk ließ sich zu fünf persönlichen Fouls hinreißen und musste sich so schon vor der regulären Schlusssirene aus der Partie verabschieden, ebenso wie auf der anderen Seite RSV-Kapitän Tim Modersitzki. In der Verlängerung foulten sich auch Eintrachts Yannick Evans und Michael Haucke sowie Löwen-Center Christoph Hackenesch aus dem Spiel. Was am Ende die Freude der Gastgeber nicht wirklich trübte.
„Die Mannschaft hat bis zuletzt gekämpft“, lobt Vladimir Pastushenko. „Enge Spiele wie gegen Herten bringen uns in unserer Entwicklung mehr voran als deutliche Siegen, denn hier lernen die Männer, auch mit schwierigen Situationen umzugehen.“ Neben Horn hätten mit Mauricio Marin (16) und Niko Schumann (18) auch andere Youngster ihren Beitrag zum Erfolg beigetragen. Allerdings wolle er keinen Spieler besonders herausheben, so der Coach. „Die ganze Mannschaft hat gewonnen und erneut Sieger-Qualitäten gezeigt, wie schon zuletzt beim 98:91 nach Verlängerung in Leipzig und beim knappen 80:75 zu Hause gegen Schwelm.“
Am kommenden Samstag tritt der RSV Eintracht Teltow/Stahnsdorf/Kleinmachnow nun bei den Herzögen Wolfenbüttel an. Die sind zwar derzeit Tabellen-Vorletzter, eine klare Favoritenstellung seines Teams will Pastushenko daraus aber nicht ableiten. „Heim- und Auswärtsspiele sind immer zweierlei, und wir haben in den letzten drei Jahren noch nie ein leichtes Spiel in Wolfenbüttel gehabt“, sagt er. „Die Herzöge sind personell auch gut besetzt, nur verlief die Saison bisher nicht wie gewünscht für sie.“ Von seinen Männern verlangt er deshalb, „sich konzentriert auf das nächste Spiel vorzubereiten und keinen Gegner – auch Wolfenbüttel – nicht zu unterschätzen. Schließlich will der RSV weiter Spitze bleiben.
RSV Eintracht: Moosmann 27 Punkte, Green 16, Haucke 12, Horn 12, Williams 8, Modersitzki 7, Evans 4, Lange 2, Marin 2, Schumann.
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