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Landeshauptstadt: Torflügel „optimale Lösung“

Die Pläne für das Brandenburger Tor fanden im Kulturausschuss Zustimmung

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Die Pläne für das Brandenburger Tor fanden im Kulturausschuss Zustimmung Jochen Langeheinecke stand die Freude ins Gesicht geschrieben. Nachdem die Potsdamer Öffentlichkeit zum Teil heftige Kritik an seinen Plänen für Flügelbauten am Brandenburger Tor geübt hatte – u. a. mit einer wahren Flut an Leserbriefen an die PNN –, fand das Projekt am Donnerstagabend im Kulturausschuss eine geradezu wohlwollende Aufnahme. Dabei verhehlten viele Ausschussmitglieder nicht ihre anfängliche Skepsis und Ablehnung, mit denen sie in die Sitzung gekommen waren. Doch die Vorstellung geballter Befürwortung durch Stadtkonservator Andreas Kalesse, Albrecht Gülzow vom Sanierungsträger und dem Fachbereichsleiter für Stadterneuerung und Denkmalpflege, Dieter Lehmann, zeigte Wirkung. PDS-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg gab zu, dass in seiner Fraktion zuerst Ablehnung überwogen habe. Im Ausschuss habe er aber „viele positive Anregungen bekommen“. Peter Schultheiß, sachkundiger Einwohner der CDU im Ausschuss, sagte am Ende: „Ich habe meine Meinung geändert.“ So stellte sich im Ausschuss heraus, dass die Pläne Langeheineckes von langer Hand vorbereitet waren. Wie Gülzow berichtete, sei bei der Neugestaltung der Schopenhauerstraße vor 13 Jahren bereits daran gedacht worden, den Bereich der geplanten Flügelbauten für eine spätere Bebauung freizuhalten. Kalesse sagte, er sei für die Schließung der Lücke und einen solchen Entwurf. So habe es bei der historischen Bebauung des Platzes halbrunde Flügelbauten gegeben, wie sie Langeheinecke vorschlage. Vor dem Tor bestehe eine klimatische und akustische Situation, die den Platz „unbrauchbar“ mache. Das werde sich durch die Flügelbauten vollständig ändern. Kalesse lobte die moderne architektonische Lösung mit gleichzeitiger Nutzung des Torgebäudes als „optimale Lösung“, zumal so die erheblichen Salzschäden im Torgemäuer unter Kontrolle gebracht werden könnten. Der Architekt habe sich mit seinen Vorschlägen für halbrunde Dächer an die historische Situation gehalten. „Da wird nichts zerstört, sondern befördert.“ Durch die Stahl-Glas-Konstruktion entstehe zugleich Transparenz und eine Verbindung zum Luisenplatz. Auf dem Platz vor dem Brandenburger Tor könne eine ähnliche Entwicklung wie am Nauener Tor initiiert werden, sagte Kalesse. Dort sei vom Restaurant in einem der Torflügel eine Initialzündung ausgegangen. Wie Lehmann berichtete, hätten Eigentümer umliegender Häuser bereits signalisiert, dort neue Investitionsanstrengungen unternehmen zu wollen, wenn die Flügelbauten kommen. Lehmann war es auch, der Vorschlägen für eine nichtkommerzielle Nutzung der Glashallen eine Abfuhr erteilte. Ohne kommerzielle Nutzung werde es nicht gelingen, Leben auf den Platz zu bringen. Außerdem müsse der Bauherr die Chance bekommen, sein investiertes Geld wieder herauszuholen. Geplant sind u. a. ein Café, Verkaufseinrichtungen und eine Touristeninformation. Die Flügelbauten sollen auf einem Betonsockel errichtet werden, der, so Kalesse, „die Geschichte darunter deckelt“. So wird durch Neues Altes bewahrt. Und wie Lehmann betonte, habe nicht nur die Stadt, sondern auch die Stadtkasse etwas von den Anbauten – durch den Verkauf der Grundstücke. Auch das wusste im Ausschuss zu überzeugen.

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