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Sport: Torquote verdoppelt

Jennifer Zietz will nach ihren drei Treffern in Wattenscheid mit Turbine nun auch daheim Essen schlagen

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Wird Jennifer Zietz Turbine Potsdams neue Torjägerin? „Ach“, winkt die Spielführerin des Frauenfußball-Bundesligisten – der morgen um 14 Uhr die SG Essen- Schönebeck empfängt – ab. „Nicht doch.“ Die Frage drängte sich auf, nachdem Zietz am vergangenen Sonntag drei Tore zum Potsdamer 5:0-Sieg bei der SG Wattenscheid 09 beigetragen hatte. Die Mittelfeldspielerin hatte damit in einer Partie ihre Saison-Trefferbilanz gleich auf sechs verdoppelt, sich in der vereinsinternen Torschützinnenliste auf Platz zwei hinter Jessica Wich (7) und in der Bundesliga- Torjägerliste auf Rang zehn geschossen.

„In Wattenscheid hatten wir viele Chancen, da hätten wir sogar noch öfter treffen können. Es lief aber auch prima“, meint Zietz mach ihrem ersten „Dreierpack“: „Drei Tore in einem Spiel habe ich noch nie geschossen. Es macht schon Spaß zu treffen. Noch mehr natürlich, wenn man am Ende auch siegt.“ So ein Spiel wie in Wattenscheid zu machen, sei nicht schwer, erklärt die 24-Jährige. „Schwerer ist es, diese Leistung anschließend zu bestätigen und zu einer gewissen Konstanz zu kommen. Welcher dreifache Torschütze hat im nächsten Spiel das schon wiederholt? Das wird auch mir nicht gelingen. Wir müssen gegen Essen ebenso gut spielen wie letzten Sonntag. Wenn ich dann wieder treffe, ist es schön. Letztlich aber ist egal, wer unsere Tore schießt – Hauptsache, wir gewinnen.“ Turbine- Cheftrainer Bernd Schröder tritt ebenfalls auf die Euphorie-Bremse. „Jenny hat die Leistung gebracht, die ich von ihr erwarte“, erklärt er. „Ihre Mitspielerinnen haben dazu beigetragen, dass sie dreimal traf.“

In Schröders Plänen kommt seinem Kapitän morgen wieder eine wichtige Rolle zu. „Wir müssen die Hoheit im Mittelfeld gewinnen“, fordert er von den dort spielenden Jennifer Zietz, Essi Sainio und Isabel Kerschowski, die alle drei auch offensiv ausgerichtet sind. In der zentralen Spielzone trifft das Turbine-Trio auf die zweifache Weltmeisterin Linda Bresonik – die zum Saisonende die SG verlassen wird – und Ex-Nationalspielerin Melanie Hoffmann, „die mit ihrer großen Erfahrung ein Spiel leiten kann“, weiß Zietz über die 33-Jährige, die auch schon für Duisburg und in der einstigen USA-Liga WUSA kickte. „Wir müssen Essen deshalb gleich unter Druck setzen und die Räume zustellen.“ Jetzt daheim werde sie selbst nicht so viel Platz nach vorn haben wie in Wattenscheid, glaubt sie. „Ich werde mich am Sonntag mehr nach hinten orientieren müssen als zuletzt, denn wir werden gegen Essen in der Abwehr ganz schön zu tun bekommen.“

Ihren Vertrag bei Turbine hat Jennifer Zietz bereits bis 2011 verlängert. Damit wird die bislang zehnfache Nationalspielerin bis zur WM-Endrunde in Deutschland wieder gemeinsam mit Viola Odebrecht zusammen spielen, die im Sommer von Bad Neuenahr an die Havel zurück kehrt (PNN berichteten). „Ich freue mich riesig, dass sie wieder kommt“, meint die gebürtige Rostockerin, die gemeinsam mit Odebrecht die Potsdamer Sportschule durchlief, zur Auswahlspielerin wurde und eine Wohngemeinschaft bildete. „In den drei Jahren, in denen Viola weg war, sind wir immer in Kontakt geblieben, hat unsere Freundschaft gehalten“, erzählt Zietz, die nun dabei hilft, in Potsdam eine geeignete Wohnung für die Rückkehrerin zu finden.

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