Sport: Torwart Frank überragend
Ersatzgeschwächter VfL Potsdam deklassierte Oranienburg vor 1357 Zuschauern mit 36:22 (17:12)
Stand:
Der 1. VfL Potsdam liegt wieder auf dem Aufstiegsplatz zur zweiten Handball-Bundesliga. Mit 36:22 (17:12) besiegten die Potsdamer vor 1 357 Zuschauern in der MBS-Arena den Oranienburger HC und lieferten, obwohl ersatzgeschwächt, eines ihrer besten Saisonspiele ab. „Die Jungs haben in einer Drucksituation viel Charakter bewiesen, das war für mich ganz wichtig. Damit haben sie sich noch einmal empfohlen für die zweite Liga“, lobte Trainer Rüdiger Bones das Team. Wie und mit wem es im Potsdamer Handball weitergeht, könnte sich in Gesprächen am heutigen Montag entscheiden.
Wegen der angespannten Personallage – nach Lars Melzer (Schulter), Alexander Schmidt (gesperrt), Jürgen Suppanschitz (Ellenbogenprobleme) fiel in der Nacht zu Sonntag auch noch Enrico Bolduan mit Darminfekt aus – spielten der mit 25 Paraden überragende Matthias Frank und sieben Feldspieler durch. Dem Spielfluss tat dies keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Nach einer ausgeglichenen Viertelstunde, in der die Gäste mit 7:5 vorn lagen (15.), wurden die VfLer stärker. Matthias Frank („Nachdem ich den ersten Siebenmeter gehalten hatte, habe ich die Bälle gesehen.“) zog das Spielgerät ab der 20. Minute fast magisch an. Dazu kam eine unglaubliche Effektivität beim Heruasspielen und Verwerten der Chancen. Nahezu jeder Wurf saß, Stephan Mellack, Philipp Barsties, Marvin Sommer und Alexander Urban trafen fast, wie sie wollten. Über 13:10 (23.) und 16:12 (29.) zogen die Gastgeber davon.
Entgegen kam ihnen dabei die offensive Deckungsvariante der Oranienburger, die Barsties und Mellack nacheinander in Manndeckung nahmen. Während die ihre kleinen Ruhepausen nutzten, trafen ihre Mannschaftskameraden. „Ich muss den Potsdamern ein Kompliment machen. Jede Aufgabe, die wir gestellt haben, haben sie gelöst. Ihr Torwart Matthias Frank hat sein mit Abstand bestes Saisonspiel gemacht“, lobte auch OHC-Trainer Jens Deffke.
Wer nach der Pause auf eine Trotzreaktion der Gäste erwartet hatte, wurde enttäuscht. Stattdessen rockte der VfL weiter die MBS-Arena. Ab der 45. Minute, so Mellack, sei er bei dem Zehn-Tore-Vorsprung sicher gewesen, dass nichts mehr anbrennt. Er bescheinigte Matthias Frank eine „hervorragende Leistung“. Frank wiederum lobte die Deckung, die es ihm einfach gemacht habe. Harmonie auf der Platte – die sportliche Bilanz beim VfL stimmt jedenfalls wieder. Ingmar Höfgen
VfL: Frank, Suppanschitz; Barsties 7, Subocz 4, Mellack 11/2, Schugardt 3, Urban 5, Sommer 6, Jordan, Takev, Huntz.
Ingmar Höfgen
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