Landeshauptstadt: Tradition Erntedank
Erntefest in Fahrland mit Festzug auch durch die Neubaugebiete / Hindernisse durch Einheitsfest
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Erntefest in Fahrland mit Festzug auch durch die Neubaugebiete / Hindernisse durch Einheitsfest Fahrland - Zum zweiten Erntefest als Ortsteil der Landeshauptstadt hatten am Sonnabend die Landwirte in Fahrland eingeladen. Nach dem gelungenen Debüt im vergangenen Jahr stand das Fest diesmal im Vorfeld der großen Feiern zum 15. Jahrestag der Deutschen Einheit in der City wohl unter einem ungünstigen Stern, denn der Anfahrtsweg für die Gäste war durch die zahlreichen Sperrungen unberechenbar geworden. So hatte Mike Schubert, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Stadtparlament, gleich den großen Bogen auf dem Berliner Autobahnring vorgezogen. Für die gut zehn Kilometer von den östlich der Havel gelegenen Stadtteilen nach Fahrland musste die Gäste wenigstens 45 Minuten einplanen. Doch Präsenz in den neuen Ortsteilen sei ihm wichtig, so Schubert. „Das ist eben jetzt auch Potsdam und das wollen wir deutlich zeigen, sagte er den PNN. Das angekündigte unbeständige Wetter war ein Handicap für die Planung des Erntefestes. Umso mehr konnte sich Ortsbürgermeister Claus Wartenberg über Sonnenschein zur Mittagsstunde freuen, denn der Erntewagen-Umzug startete pünktlich zu seiner großen Dorf-Runde. Um 13 Uhr setzte sich ein Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr in Gang und führte den Festzug aus landwirtschaftlichen Fahrzeugen, Pferdewagen und Reitern durch das Dorf in Richtung Neubaugebiete. Seit die Häuser am Königsweg bewohnt sind sei das Tradition. Damit wollte die Gemeinde damals die Neubürger von Anfang an ins Dorfgeschehen einbinden, sagte Wartenberg. Die Resonanz sei aber noch immer verhalten. Nach gut zehn Minuten erreichte der Zug den Königsweg, nur wenige Anwohner zeigten sich auf den Balkonen. Im neuen Wohngebiet „Eisbergstücken – hier wird erst seit gut einem Jahr gebaut – hatten einige sich die Zeit zum Winken genommen. Der Festplatz war gut von den Vereinen vorbereitet worden, der Treffpunkt Fahrland und die Freiwillige Feuerwehr fungierten als veranstaltende Vereine. Ob Angelfreunde, Regenbogen-Oberschule, die Evangelische Kirche vom Pfarrsprengel Fahrland, die Kita Landmäuse und der Hort oder auch der Bürgerverein Fahrland, alle zeigten sich von ihrer besten Seite mit vielen unterhaltsamen Informationen. Vor dem Einsetzen des Nieselregens konnten die Reiterinnen von Ponyhof, Hexenhof und der Familie Ruden ihr Können beweisen: Geschicklichkeitsreiten mit Hindernissen. Noch bis Ende der 50er Jahre wurde im Dorf der Erntedank gefeiert, erinnerte sich Pfarrer Herwig Schworm. Als dann die Bauernhöfe in den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) aufgingen, verschwand die Tradition. Erst 1993 kehrte sie zurück, da war Fahrland Veranstaltungsort des ersten Brandenburger Landeserntedankfestes. Winfried Gutzeit
Winfried Gutzeit
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