Landeshauptstadt: Tradition mit Zukunft
Auf der 17. Brandenburger Frauenwoche ist Chancengleichheit Programm
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„Dieses Jahr ist es wirklich ein schönes Programm geworden.“ Sabina Scheurer, Gleichstellungsbeauftragte für Potsdam, ist zufrieden mit dem Angebot der Brandenburger Frauenwoche, die in Potsdam von Mittwoch, dem 28. Februar bis Samstag, dem 10. März stattfindet. Die Woche wird am Mittwoch, dem 28. Februar mit der Eröffnung der Fotoausstellung „Den Stürmen des Umbruchs standhalten“ eingeläutet. Laut Broschüre sind hier auch Männer willkommen, das Angebot insgesamt richte sich jedoch an Frauen, so die Gleichstellungsbeauftragte.
Landesweiter Auftakt der Frauenwoche ist die Fachtagung am 1. März zum Thema „Macht Chancen Gleich“, die sich auf 2007 als Jahr der Chancengleichheit bezieht. Hier besprechen Elisabeth Schroedter, Mitglied des Europäischen Parlaments, Sozialministerin Dagmar Ziegler und Brunhilde Raiser, Vorsitzende des Deutschen Frauenrats, Realität und Möglichkeiten der Frauenpolitik. Die restliche Woche umfasst ein gemischtes Programm; von Lesungen und Kabarettabenden bis hin zu Computereinführungen für Frauen sollen alle Lebensbereiche abgedeckt werden. Auch die Begegnung mit Migrantinnen habe in diesem Jahr im Mittelpunkt gestanden, so Scheurer. Aus diesem Grund gibt es neben dem afrikanischen Kochnachmittag auch eine Informationsveranstaltung zur Gesundheit von Migrantinnen und einen Vorstellungsnachmittag: „Angenehm, Afrika“.
Höhepunkt der Woche ist der Internationale Frauentag am 8. März, wo Schauspielerin Angelika Neutschel im Nikolaisaal unter dem Titel „Und nun bin ich dran“ singt. Die bundesweit einmalige Brandenburger Frauenwoche knüpft zwar an die DDR-Traditionen des Frauentages an, soll aber ein stärkeres politisches Bewusstsein fördern, so Scheuerer. „Der Frauentag war ja lange Zeit so ähnlich wie der westdeutsche Muttertag. Da haben die Männer mal im Haushalt geholfen und Blümchen geschenkt. Mit den politischen Wurzeln des Tages hatte das meist weniger zu tun,“ erklärt sie. Der 8. März sei 1911 als Tag der Frauenrechte konzipiert worden. „Wir sollten verstärkt in diese Richtung gehen,“ meint Scheuerer, die mit Unterstützung vom Sozialministerium, dem Demokratischen Frauenbund, dem Autonomen Frauenzentrum, dem DGB und dem Frauenpolitischen Rat die Woche in Potsdam veranstaltet. „Wir wollen eine Balance zwischen dem Feiern und dem politischen Anspruch herstellen, denn für die Gleichberechtigung gibt es auf allen Ebenen noch viel zu tun.“ MiM
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