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ATLAS: Tragweite

Jan Kixmüller über die neue Präsidentin der Universität

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Die Entscheidung wird Tragweite haben. Als gestern im Senatssaal der Universität Potsdam die Stimmen der Präsidenten-Wahl ausgezählt wurden, war die Spannung für einen kurzen Moment geradezu spürbar. Dann plötzlich Erleichterung auf den Gesichtern, das Nicken und Lächeln der Wahlhelferin: elf Stimmen gültig, elf Stimmen für die Kandidatin Prof. Sabine Kunst von der Uni Hannover. Die Potsdamer Uni bekommt eine Präsidentin. Schon eine kleine Sensation: Eine zweite Frau neben der Kanzlerin, und eine Kraft von außen. Der Senat hat sich bewusst gegen das Konzept des zweiten Kandidaten Prof. Roland Oberhänsli entschieden, der die Zahl der Studierenden stark zurückfahren wollte, um eine „kleine, feine“ Eliteanstalt zu erhalten. Für den Standort Potsdam ist die Entscheidung richtig. Die Universität zählt zu den größten Arbeitgebern in der Stadt, sie zieht jährlich tausende junger Menschen zum Studium an, sie bereichert mit zahlreichen ausländischen Mitarbeitern und Studierenden die kulturelle und geistige Vielfalt der Stadt. Sie gehört zu den Faktoren, die Potsdam zu einer wachsenden Stadt machen. Hier die Studierendenzahlen zugunsten von Exzellenz zu senken, hätte vielleicht das Renommee gesteigert. Aber nicht die Vielfältigkeit die Potsdam aus der Alma Mater zieht. Und letztlich ist die Entscheidung für eine Kandidatin von außen auch ein Bekenntnis zur Öffnung.

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