Sport: Trainer-Urgestein
Motor Babelsbergs einstiger Box-Coach Fritz Fiebelkorn feiert morgen seinen 70. Geburtstag
Stand:
Motor Babelsbergs einstiger Box-Coach Fritz Fiebelkorn feiert morgen seinen 70. Geburtstag Von Henner Mallwitz Auf sein wohl schönstes Geburtstagsgeschenk musste Fritz Fiebelkorn nicht bis zu seinem morgigen 70. Ehrentag warten. Schon am Pfingstwochenende machten ihm die Zweitliga-Boxer von Motor Babelsberg ein besonderes Präsent, indem sie sich mit einem Unentschieden in Hamm die Meisterschaft sicherten. „Das war eine ganz tolle Leistung – Hut ab“, freute sich der Jubilar. Und irgendwie schwang da sicherlich auch ein bisschen Stolz auf die eigene Arbeit mit, mit der er jahrzehntelang den Verein unterstützte. In den 60er Jahren begann es – damals war Fritz Fiebelkorn noch Bereichsleiter im Karl-Marx-Werk und trainierte die Babelsberger DDR-Ligamannschaft. Mit Erfolg: Box-Urgesteine wie etwa Burkhard Grünberg, aber auch die Lokalmatadore der Liga, die Brüder Ronald und Konrad Gehn, hatte der Coach unter seinen Fittichen und führte sie unter anderem auch zu DDR-Meistertiteln. René Hofmann, damals ein Spitzenmann im Weltergewicht, wird die Jahre mit Fiebelkorn ebenso wenig vergessen wie die beiden erfolgreichen Schwergewichtler Hartmut Krüger und Dietmar Grönke. „Wir hatten damals eine herausragende Mannschaft, mit der wir immer die Spitze der DDR-Liga bestimmten“, erinnert sich der Jubilar auch heute noch gern zurück. 1973 war dann mit dem Trainerjob Schluss, und es sollte 21 Jahre dauern, bis der Babelsberger wieder in der alten Motorhalle aktiv wurde. „Wir waren damals nach der Wende im Neuaufbau und griffen gern auf einen erfahrenen Trainer wie ihn zurück“, erinnert sich Motor-Manager Ralph Mantau. Und Fiebelkorn musste nicht lange gebettelt werden. „Ich schaute mir der Startbücher der Athleten an und war gleich wieder dabei.“ Unter seiner Führung holten Boxer wie Danny Stange und Christian Haller Bronze bei Deutschen Meisterschaften. 1995 begann Motor mit der ersten gemischten Staffel – unvergesslich der erste Kampf, als die Babelsberger eine dänisch- norddeutsche Auswahl im Blauhaus empfingen und gewannen. Reisen nach Dänemark, nach Österreich und in die Niederlande folgten: „Es war eine schöne und erfolgreiche Zeit“, sagt Fiebelkorn. Im Jahr 2001 hörte er als Trainer auf und gab das Ruder in jüngere Hände. Ehrenmitglied ist er seitdem im Verein geblieben – ein interessiertes, das nach jedem Auswärtskampf den Anruf aus der Ferne kaum erwarten kann. Bei Heimkämpfen lässt er es sich indes nie nehmen, jeden Fight live am Ring zu verfolgen. Und so wird die morgige Party dann bestimmt auch ein Schwelgen in Erinnerungen. Sie findet übrigens dort statt, wo sich Fritz Fiebelkorn am liebsten aufhält: In seinem Garten am Wasser in Geltow.
Henner Mallwitz
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: