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Sport: Training angesagt

Am Tag nach dem Besuch im Bundeskanzleramt richten sich die Augen der Turbine-Kickerinnen aufs morgige Punktspiel in Essen-Schönebeck, während die Schul-Weltmeisterinnen Smalltalk üben sollen

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Am Tag nach dem Besuch im Bundeskanzleramt richten sich die Augen der Turbine-Kickerinnen aufs morgige Punktspiel in Essen-Schönebeck, während die Schul-Weltmeisterinnen Smalltalk üben sollen Gestern vormittag summte es in der Potsdamer Eliteschule des Sports wie in einem Bienenstock. „Na, wie war“s?“, wollten die Mitschüler immer wieder von Christina Bellinghoven, Pia Marxkord, Josephine Schlanke, Henrike Schödel, Yvonne Starick und ihren Mitstreiterinnen hören, die im April mit der Mannschaft der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportschule im dänischen Skaerbaek Schul-Weltmeister der Mädchen geworden waren und deshalb am Donnerstagabend in Berlin zum Grillen bei Bundeskanzler Gerhard Schröder im Garten des Bundeskanzleramtes weilten (PNN berichteten). Dem Staatschef ganz nahe kamen dort auch Abwehrchefin Wiebke Balke und Mittelfeldregisseurin Lea Netthoff, die Schröder eine Chronik ihrer inzwischen 53-jährigen Schule und eine Kiste mit Rot- und Weißwein, Marke „Werderaner Wachtelberg“, als Gastgeschenke überreichten. Auch Schulleiter Rüdiger Ziemer, der gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Birgit Kossmann, Sportorganisator Peter Pollack und Lehrertrainer Steffen Kreische die jungen Kickerinnen begleitet hatte, war gestern noch euphorisch. „Das war eine sehr schöne Veranstaltung in aufgelockerter Atmosphäre. Die Mädchen empfanden den Empfang beim Kanzler als große Anerkennung für ihre Leistung.“ Eines allerdings habe er bei den Gesprächen Schröders mit den jungen Kickerinnen registrieren müssen: „Die Mädchen können besser Fußball spielen als reden. Smalltalk mit hohen Politikern müssen sie noch üben – ich habe unsere Deutschlehrer heute gleich gebeten, das auch zu trainieren.“ Schon wesentlich lockerer im Umgang mit prominenten Persönlichkeiten sind Potsdams Nationalspielerinnen Ariane Hingst, Conny Pohlers, Nadine Angerer, Petra Wimbersky, Britta Carlson, Navina Omilade und Anja Mittag, die mit der diesjährigen Europameister-Nationalelf ins Kanzleramt eingeladen waren und sich dort putzmunter fühlten. „War ganz nett, zumal Schröder und Schily locker drauf waren und auch mal einen Witz rissen“, erzählte Petra Wimbersky, die sich mit Conny Pohlers auch mal am Mikrofon als „Kanzlerin“ probierte. „Wann hat man schon mal die Gelegenheit, an einem solchen Rednerpult zu stehen“, meinte die Turbine-Stürmerin und Studentin, die froh war, gestern ausschlafen zu können: „Zum Glück sind Semesterferien – die härteste Zeit für Studenten“ Ein wirklich harter Brocken wartet morgen auf Wimbersky und ihre Bundesliga-Mannschaft: Um 14 Uhr bestreitet der FFC Turbine sein zweites Spiel der noch jungen Saison bei der SG Essen- Schönebeck, bei der in der vergangenen Saison ein 6:2-Sieg gelang. „Das wird verdammt schwer. Wir werden uns gegenüber unserem Heimspiel gegen Sindelfingen um hundert Prozent steigern müssen, wenn wir dort auch gewinnen wollen“, meinte die 22-Jährige. „Das wird dort richtig rund gehen.“ Essen- Schönebeck hat sich im Sturm mit der Ex-Potsdamerin Stefanie „Knirpsi“ Weichelt vom FFC Frankfurt und im Mittelfeld mit der 36-fachen Nationalspielerin Melanie Hoffmann – die vor einem Jahr beim FCR Duisburg ihre Karriere zwischenzeitlich schon beendet hatte – verstärkt. „Wir müssen dort mit wachen Augen spielen“, meinte auch Turbine-Cheftrainer Bernd Schröder, ehe er seine Mannschaft zum letzten Training dafür in den Luftschiffhafen bat. „Und wir müssen möglichst gleich eine Duftmarke setzen.“ Denn: In acht Wochen, am 16. Oktober, muss Turbine erneut in Essen die 2. Hauptrunde im DFB-Pokal überstehen, um als Cup-Verteidiger dem erneuten Finaleinzug ein Stück näher zu kommen. Potsdams Kicker-Nachwuchs ist schon früher wieder im Kanzleramt: Am 27. und 28. August ist Potsdams Eliteschule des Sports eingeladen, sich dort während der „Tage der offenen Tür“ zu präsentieren. Dann werden auch junge erfolgreiche Leichtathleten, Judoka und Fünfkämpfer dabei sein. Die Fußball-Schul- Weltmeisterinnen werden dann auf einer großen Bühne ein Fußball-Ballett, das sie derzeit extra einstudieren, zeigen. Kanzler Schröder soll am Donnerstag versprochen haben, sich das unbedingt anzuschauen.

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