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Sport: „Training ist Training“

Die Fünfkämpfer Stefan Köllner und Patrick Dogue starten beim Weltcup in Rio

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Viel Zeit bleibt Stefan Köllner und Patrick Dogue nicht, um den eventuell auftretenden Jetlag auszukurieren. Am späten Montagabend machten sich die beiden Modernen Fünfkämpfer des SC Potsdam auf den Weg nach Rio: In der brasilianischen Metropole wird der zweite Weltcup der laufenden Serie ausgetragen und für den haben sich die beiden Potsdamer eine Menge vorgenommen.

Gleich am heutigen Mittwoch steigen sie voll ins Geschehen ein: Im Halbfinale ist vorerst ein Vierkampf aus Fechten, Schwimmen und dem sogenannten Combined zu absolvieren. Bei diesem müssen die Athleten ähnlich wie beim Biathlon viermal 800 Meter laufen und zwischenzeitlich schießen. Am Freitag steht dann das Finale an und in dieses wollen die Fünfkämpfer aus dem Luftschiffhafen unbedingt einziehen.

Beim ersten Weltcup Ende Februar in Palm Springs (USA) gelang das Patrick Dogue noch nicht. Zwar legte er ein solides Fechtergebnis und die sechstbeste Combinedzeit hin, doch für einen Platz unter den besten 36 Sportlern und den damit verbundenen Einzug ins Finale reichte es nicht. „Das soll in Rio auf alle Fälle anders werden“, versichert der Potsdamer, der in der vergangenen Woche seinen 21. Geburtstag feierte und sehr froh darüber war, das noch in der Heimat erleben zu können. „Ich bin gut in Form und habe auch intensiv trainiert“, sagt Dogue, der vor zwei Jahren bei der Junioren-WM in Argentinien mit der Staffel Dritter wurde und im vergangenen Jahr bei der Junioren-EM auf den sechsten Rang kam.

Für Stefan Köllner ist der Auftritt in Brasilien hingegen der erste internationale Wettkampf seit seiner Olympiateilnahme. In London kam er auf den 26. Platz und machte es anschließend wie viele andere Olympiateilnehmer auch. „Ich wollte mich erst einmal auf mein Studium der Sportwissenschaften konzentrieren und hatte bis vor Kurzem noch Prüfungen“, erzählt er. Aus dem Training heraus nahm er kürzlich dennoch an der Kader-Qualifikation in Potsdam teil und setzte sich auf Anhieb gegen die nationale Konkurrenz durch. Einen Finalplatz hat er sich in Rio vorgenommen und den traut ihm auch sein Schwimmtrainer Jürgen Höfner zu. „Es wird spannend, aber in jedem Fall ist Stefans Kondition auf einem guten Niveau.“

Die wird beiden Fünfkämpfern auch von Jördis Schmidt attestiert, die die OSC-Athleten im Schießen trainiert. „Wenn sie in Rio so schnell sind wie zuletzt im Training, habe ich ein sehr gutes Gefühl“, sagt sie. „In den vergangenen Wochen haben die beiden viel gemeinsam trainiert – auch beim Schießen. Und mit fünf Schuss und fünf Treffern in zehn Sekunden kann man zufrieden sein.“

In Brasilien werden Dogue und Köllner abermals auf eine starke internationale Konkurrenz treffen. Allen voran dürfte David Svoboda das Geschehen bestimmen – der Fünfkämpfer aus Tschechien erkämpfte sich in London den Olympiasieg. Aber auch auf den Olympiadritten Adam Marosi wird zu achten sein – ebenso wie auf den amtierenden Weltmeister Alexander Lesun aus Russland.

Stefan Köllner wollte vor dem Abflug seinem Trainer ja nur allzu gern eine kleine Wette abfordern. Sollte er die Top-15 schaffen, bliebe ihm danach die Höhenkammer erspart. Doch da blieb Jürgen Höfner eisern: „Ich wette nicht und Training ist Training.“

Henner Mallwitz

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