Sport: Training mit WM-Ball
Turbine Potsdam bereitet sich mit gesundem Selbstbewusstsein aufs DFB-Pokalfinale in Berlin vor
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Ein weiterer Hauch Fußball-Weltmeisterschaft weht seit gestern durch den Potsdamer Luftschiffhafen: Nachdem der Rasen im Hauptstadion für das Training des WM-Teilnehmers Ukraine verlegt ist, trainieren seit gestern Potsdams Turbine-Kickerinnen mit dem neuen WM- Ball 2006 von adidas. Allerdings nicht fürs FIFA-Championat, sondern für den kommenden Sonnabend. Im DFB-Pokal- Endspiel der Frauen zwischen Turbine und dem FFC Frankfurt (16.30, Berliner Olympiastadion, live im ZDF) wird das neue Modell rollen, das ab 9. Juli auch von Weltstars wie Michael Ballack, Ronaldinho und Zinedine Zidane mal getreten, mal gestreichelt werden wird.
Während von den Letztgenannten noch niemand mit Gewissheit weiß, ob er mit seinem Team das WM-Endspiel am 9. Juli in Berlin bestreiten wird, freut sich die Truppe um Ariane Hingst schon auf ihren Sonnabend-Auftritt vor großer Kulisse im Olympiastadion. „Wir gehen mit gesundem Selbstbewusstsein in das Endspiel“, erklärte die Spielführerin des Pokalverteidigers gestern – genau 333 Tage, nachdem sie am 28. Mai 2005 die zum zweitenmal in Folge gewonnene und gerade an sie übergebene Trophäe in den Berliner Abendhimmel gestemmt hatte. Nun stehen die Potsdamerinnen zum dritten Mal in Folge im Finale, das sie in den vergangenen beiden Jahren jeweils mit 3:0 gegen den FFC Frankfurt gewannen. „Daher bin ich im Vorfeld schon abgeklärter als beim ersten Mal“, erzählte Hingst, die gerade ihren Motorrad-Führerschein macht und gestern mit dem Fahrrad zu Turbines Pressekonferenz bei der E.on/edis-Niederlassung Potsdam vorfuhr. „Spielerisch aber hat sich gegenüber 2004 nichts geändert: Wir sind heiß auf den Pokal und wollen ihn wieder gewinnen.“ Das 6:2 im Punktspiel Ostersonnabend in Frankfurt gäbe Selbstvertrauen. „Aber uns allen ist klar, dass das DFB-Finale kein Selbstläufer wird.“
Dessen ist sich auch Bernd Schröder sicher. „Der FFC Frankfurt grübelt seit jenem 6:2, wie er uns jetzt im Finale packen kann“, meinte Potsdams Cheftrainer, dessen Team am Freitag um 16 Uhr im Olympiastadion üben und die Nacht vorm Endspiel im Ferienresort Schwielowsee logieren wird. Seine Spielerinnen muss Schröder für den Samstag-Hit nicht zusätzlich motivieren. Der Coach hofft, dass bis dahin die zuletzt erkrankt bzw. verletzt fehlenden Conny Pohlers und Inken Becher wieder fit sind; seine beiden Youngster Isabel Kerschowski und Babett Peter werden erst am Freitagnachmittag vom U19- EM-Qualifikationsturnier in Slowenien (siehe links: „Kerschowski-Tore für Deutschland“) eingeflogen.
Auf den letzten Drücker kamen übrigens auch die 20 neuen WM-Bälle für Turbine an. Adidas hatte sie irrtümlich zunächst zum 1. FC Köln geliefert, ehe sie gestern mit mehrwöchiger Verspätung im Luftschiffhafen eintrafen. In Turbines dortiger Geschäftsstelle herrscht seit Tagen ein Riesenandrang wegen Tickets für das seit langem ausverkaufte Pokalfinale. „Wir bekamen mit rund 1000 Eintrittskarten fast doppelt so viele wie im vergangenen Jahr, könnten aber das Zehn- bis Zwanzigfache veräußern“, erklärte Schröder.
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