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Von Michael Meyer: Training unter Wettkampfbedingungen

Claudia Hoffmann vom SC Potsdam ist heute in Chemnitz wieder Tempomacherin für andere Läuferinnen

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Potsdams derzeit beste 800-Meter-Läuferin macht im Winter 2011 immer noch nicht ernst in der Halle: Claudia Hoffmann wird auch beim heutigen Internationalen Erdgas-Hallenmeeting in Chemnitz als „Hase“ für Klub- und Trainingskolleginnen rennen. Rund 600 Meter will die 28-Jährige für Diana und Elina Sujew vom SC Potsdam sowie Anja Claußnitzer vom LAC Erdgas Chemnitz Tempo machen, ehe sie aussteigt. „Das ist für mich besseres Training unter Wettkampf-Bedingungen“, erklärt Hoffmann, die erst Ende nächster Woche bei den Norddeutschen Meisterschaften in Neubrandenburg erstmals die 800 Meter richtig laufen wird. „Ob ich auch anschließend bei den Deutschen Hallenmeisterschaften starten werde, entscheiden wir erst noch“, so die Sportsoldatin. Ein Thema könnten die Titelkämpfe Ende Februar in Leipzig durchaus sein.

Mit Anja Claußnitzer will eine 23-jährige Chemnitzerin, die seit Oktober 2010 im Potsdamer Luftschiffhafen bei Beate Conrad trainiert, heute von Hoffmanns Tempovorgabe profitieren. Ihr letzter Coach in Chemnitz, André Pollmächer, schnürt wieder selbst die Langlaufschuhe, trainiert nun bei Ronald Weigel im Luftschiffhafen und wird in Kürze auch nach Potsdam ziehen. „Ich wollte aber sowieso zu Frau Conrad“, erzählt die Studentin, die unterm Dach über die 800 Meter Anfang 2009 in 2:03,84 Minuten schneller war als Claudia Hoffmann ein Jahr später (2:04,45). Im Sommer 2009 jedoch wurde Claußnitzer von einer Viruserkältung gestoppt und weit zurückgeworden – seitdem ringt sie um die Rückkehr zu schnelleren Zeiten und um den Anschluss an die deutsche Spitze auf den zwei Stadionrunden. „Anja muss sich erst einmal in die deutsche Spitze laufen und dort etablieren. Mit Claudia kann sie sich nicht vergleichen“, sagt auch Beate Conrad über die Dritte der Deutschen Freiluft-Meisterschaften 2010, die ihr großes Ziel 2011 so formuliert: „Ich will meine persönliche Bestzeit verbessern.“ Die steht in der Halle derzeit bei 2:03,84 und im Freien bei 2:04,79 Minuten. „Anja sollte sich Richtung 2:02 Minuten orientieren“, erklärt ihre Trainerin. „Sie läuft noch sehr ineffektiv und hat noch viele Reserven, beispielsweise in ihrer Lauftechnik.“

Auf dem Weg zu besseren Zeiten setzt die Chemnitzerin auch auf die eine und andere gemeinsame Übungseinheit mit Claudia Hoffmann. „Das hilft mir, und es macht ja auch mehr Spaß, zusammen zu laufen“, sagt Claußnitzer. Die Potsdamerin sieht es ebenso. „Ich denke, wir können beide voneinander profitieren“, meint Hoffmann, die sich nach einem zehntägigen Trainingscamp in Playa de Amerika auf Teneriffa gerade wieder an die hiesigen Temperaturen gewöhnt hat. „Außerdem belebt Konkurrenz das Geschäft.“

Schon am vergangenen Wochenende bei den Offenenen Berlin-Brandenburgischen Hallenmeisterschaften verhalf Claudia Hoffmann in Berlin als „Hase“ Claußnitzer zum Sieg in 2:06,63 Minuten und tags darauf über 1500 Meter den Sujew-Zwillingen Elina (4:20,62) und Diana (4:20,81) zum Doppelsieg. Heute gilt es für die Läuferinnen aus dem Luftschiffhafen im Sportforum Chemnitz gegen die Tschechin Lenka Masna, die Französin Linda Marguet und Monika Augustin aus Österreich. Claudia Hoffmann wird dabei wieder Gas geben – 600 Meter weit.

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