Landeshauptstadt: Trainingsschweiß statt Markenklamotten
Boxen für die Fitness: Ein Team um die Babelsberger Stuntcrew macht sich in der alten Motor-Halle fit
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Boxen für die Fitness: Ein Team um die Babelsberger Stuntcrew macht sich in der alten Motor-Halle fit Von Henner Mallwitz Babelsberg. „Diese Halle riecht noch nach Schweiß“, sagt Thomas Köppen und schlägt gegen den schweren Sandsack. Nicht, um sich auf den nächsten Kampf der Boxer von Motor Babelsberg vorzubereiten – der 42-Jährige nutzt allenfalls die Räumlichkeiten des Vereins am Konsumhof. Mit rund 20 anderen aus der Babelsberger Stuntcrew steigt er zwei Mal pro Woche in den Ring, doch inzwischen haben sich auch „normale“ Fitnessfreaks zu den Profis gesellt. „Hier gibt es keine Gegner, wir sind Partner“, weiß der gelernte Serviermeister, der einst im Interhotel tätig war und vor kurzem vom Mövenpick zur Stuntcrew wechselte. Als Event-Manager der Truppe hat er nun bei weitem nicht mehr eine solche körperliche Anstrengung wie im Restaurantbetrieb zu verkraften: „Da ist das Training in der Motor-Halle ein guter Ausgleich zum Schreibtischjob.“ „Es gibt immer mehr Leute, die durch Boxen fit bleiben, aber nicht unbedingt im Ring stehen wollen“, bestätigt Crew-Chef Christoph Genesis, der mit seinem Team seit einigen Monaten den Trainingsraum bei Motor nutzt. „Leichtes Sparring ist angesagt, Kämpfe gibt es nicht.“ Aber, so meint der 43-Jährige, der seit acht Jahren Motor-Mitglied ist und inzwischen im Vorstand die Geschicke des Vereins mitbestimmt, Stunt sei immer auch Schauspielerei. Und gerade die im Film dann so gefährlich aussehenden Situationen, die wilden Schlägereien zwischen den Guten und Bösen, könnten in der Motor-Halle trainiert werden. „Um Bewegungsabläufe, Reaktionen, ums schnelle Ausweichen im richtigen Moment und eben jede Menge Kondition geht es hier.“ Inzwischen ist die Motor-Trainingsgruppe, die sich beim Freizeitfußball zusammen gefunden hat, an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen. „Das mag vielleicht auch daran liegen, dass solche kleinen Gruppen eine gute Alternative zu herkömmlichen Fitness-Centern sind“, vermutet Thomas Köppen. „In solchen Schicki-Micki-Buden kommt es doch zu 80 Prozent nur aufs entsprechende Outfit an.“ In Zukunft will sich die Stuntcrew, die am 3. April im Filmpark ihre neue Show präsentiert, noch stärker auch außerhalb des „Vulkans“ präsentieren. Unter anderem, so Köppen, könnte das Team etwa bei Managerschulungen hilfreich sein. Um zu zeigen, wie Ängste überwunden werden. Denn die gibt''s ja nicht nur vor dem Sprung in Pappkartons.
Henner Mallwitz
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