Sport: Trainingsunterbrechung
Zwischen ihren Übungscamps im Warmen kämpfen Melanie Seeger und Sabine Zimmer am Samstag um den Titel im 3000-Meter-Gehen
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Sie gehen meist getrennte Wege, am Samstag aber auf einer Bahn – gegeneinander. Melanie Seeger und Sabine Zimmer vom SC Potsdam kämpfen übermorgen in Leipzig um den Deutschen Hallenmeistertitel im 3000-Meter-Gehen, den Seeger zu verteidigen hat. Im vergangenen Jahr gewann die 30-Jährige vor ihrer Klubkameradin, die sich 2005 vor ihr Gold geholt hatte. Dritte Potsdamerin im zehnköpfigen Starterfeld ist die 17-jährige Sonja Birkemeyer, die mit Jahresbeginn von der LG Osnabrück zum SC gewechselt war und in Leipzig nicht zu den heißen Medaillenkandidaten zählt.
„Ich bin derzeit sehr gut drauf und will den Titel erfolgreich verteidigen“, sagt Melanie Seeger, die kürzlich aus dem Höhentrainingslager im südafrikanischen Dullstroom heimkehrte. „Wir hatten dort in 2000 Metern Höhe beste Bedingungen.“ Im Transvaal sei viel bergan trainiert und für den Kraft-Ausdauer-Bereich getan worden. „Über Schlangen“, berichtet Seeger, „bin ich diesmal nicht gestolpert, aber bei einem kleinen Ausflug mit meinem Trainer Ronald Weigel und unserer Physiotherapeutin Bärbel Schelk sind wir zwei großen Affenherden begegnet, was einem dort in freier Wildbahn nur noch selten gelingt.“
Selten sind für die Geherinnen auch die 3000 Meter, die jetzt in Leipzig für sie anstehen. „Die gehen wir praktisch nur einmal im Jahr – bei den Deutschen Hallenmeisterschaften“, sagt Melanie Seeger, die mit 11:50,48 Minuten seit drei Jahren den Deutschen Hallenrekord hält und im Februar 2006 in 11:59,64 Minuten gewann. „Ansonsten konzentrieren wir uns ganz auf die 20 Kilometer – auch im Training. Wenn man gute Grundlagen hat, kann man aber auch auf der kurzen Strecke schnell sein.“ Sie selbst sei dieser Tage im Training einmal die 3000 Meter gegangen, „und da habe ich gesehen, dass die Kraft dafür da ist“, so die Deutsche Hallenmeisterin von 1999, 2003, 2004 und 2006.
Auch Sabine Zimmer fühlt sich für das Gehen in der Leipziger „Arena“ gut gewappnet. Die Potsdamerin übte den Januar über in Monteo Gordo an der portugiesischen Algarve, „wo ich nur zweimal ein bisschen nass geworden bin und ansonsten bestens trainieren konnte“, so die 26-Jährige, die über die 3000 Meter eine persönliche Bestzeit von 12:00,39 Minuten zu stehen hat. „Diese Meisterschaft ist ein Wettkampf, den man natürlich gewinnen will. Der hat aber hinsichtlich der 20 Kilometer einen geringen Stellenwert“, erklärt sie. Auf ein genaues Ziel nun im Titelkampf will sich Sabine Zimmer öffentlich nicht festlegen. „Es geht mir gut – wir werden sehen, was nun dabei herauskommt“, sagt sie lediglich.
Nach den Meisterschaften werden die beiden besten Potsdamer Geherinnen gleich wieder getrennte Wege einschlagen: Während Melanie Seeger am 5. März erneut nach Südafrika fliegt – allerdings nach Potchefstroom in „nur“ 1400 Metern Höhe –, düst Sabine Zimmer schon in der kommenden Woche nach Flagstaff im US-Bundesstaat Arizona, um dort dreieinhalb Wochen in 2000 Metern Höhe zu trainieren.
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