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Landeshauptstadt: Tram-Halt vor Bahnhofseingang

In dieser Nacht letztes Teil für Straßenbahnbrücke an der Langen Brücke eingeschwenkt

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In dieser Nacht letztes Teil für Straßenbahnbrücke an der Langen Brücke eingeschwenkt Von Günter Schenke Innenstadt. Der Kran-Riese, der dieser Tage das Bild auf der Langen Brücke beherrscht, zeigt, dass sich hier wieder etwas Entscheidendes tut: Heute Nacht um 22 Uhr hängte der 800-Tonnen-Telekran das dritte und letzte Teil der neuen Straßenbahnbrücke ein. Die Arbeiten müssen nachts erfolgen, weil nur zu dieser Zeit eine Sperrung der Eisenbahn möglich sei, erklärt Norbert Praetzel vom Fachbereich Straße der Stadtverwaltung. „Ende November geht die neue Haltestelle der Tram vor dem Eingang zum Hauptbahnhof in Betrieb“, kündigte er an. Bis dahin ist jedoch noch einen Menge Arbeit zu leisten. So finden derzeit Leitungsverlegungen vor und hinter der den neu eingehängten Brückenteilen statt. Auch das Gleis muss in diesen Abschnitten neu verlegt werden. „Erst wenn das alles passiert ist, kann die Straßenbahn in ihrem neuen Bett in Seitenlage fahren“, sagt Daniela Peitsch, der die Planung seitens der Stadtverwaltung obliegt. Anschließend werden die Fahrspuren für die Kraftfahrzeuge neu angelegt - im Prinzip wieder auf die gleiche Weise wie das bei den bereits fertigen Brückenteilen geschehen ist. Mit dem Bau der neuen Brücke über die Berlin-Magdeburger Eisenbahnstrecke erfolgte gleichzeitig eine Höherlegung. Wie Praetzel erklärt, hat die Brücke auf der nördlichen Seite dieselbe Höhe wie früher, ist aber im Süden 60 Zentimeter höher. Die Überhöhung war ein Wunsch oder gar eine Forderung der Deutschen Bahn AG. Der Grund: Das so genannte Kettenwerk der Bahn hatte einen zu hohen Verschleiß – offenbar weil die Bügel für den Kontakt zur Oberleitung zu stark zusammengedrückt wurden. Das wollte die Bahn beim Neubau abstellen. Die Bauleitung für das 7,5-Millionen-Euro Projekt liegt in den Händen der Potsdamer Verkehrs- und Ingenieurbau Consult (VIC). Ein einzelnes Teil für die Stahlkonstruktion, hergestellt von der Firma Stahl und Betonbau in Niesky, wiegt 83 Tonnen. Die Teile müssen mit Tiefladern herangeschafft werden. Die Betonauflagen fertigt Schäfer-Bau an und den Straßenbau samt Gleisanlage führt die Firma Best-Bau aus. „Wir liegen gut im Plan“, stellt Gregor Wenzke , Ingenieur bei der VIC, fest. Im Juni, spätestens im Juli nächsten Jahres, könne die offizielle Übergabe des Bauwerkes stattfinden. Wie berichtet, wird für das Straßenbahngleis erstmals eine ganz besondere Konstruktion in Potsdam verwendet: das so genannte ORTEC-Flüstergleis. der Gleiskörper wird hierbei in eine elastische Masse gebettet und kann so nach unten abfedern. Ein Erschütterungsgutachten hatte ergeben, dass ein solcher Aufbau erforderlich sei, um die Auswirkungen der dicht an den Bahnhofspassagen entlang führenden Straßenbahntrasse auf die Umgebung so gering wie möglich zu halten. Durch die Bautätigkeit selbst, die teilweise mit erheblichen Erschütterungen verbunden war, sind bisher keine Schäden an den Bahnhofspassagen aufgetreten. Wie allgemein üblich, gab es vorher ein Beweissicherungsverfahren, um bei eventuellen Schadensmeldungen Haftungsansprüche bewerten zu können. „Bisher liegen mir keine Informationen vor, dass sich Risse gebildet hätten“, sagt Praetzel. Im Übrigen sei die Konstruktion so, dass keine Emissionen auf anliegende Bauten übertragen werden.

Günter Schenke

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