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Landeshauptstadt: Tram-Unfall: Neue Sicherheitsplomben – Fahrer hat Anwalt

Bei den Ermittlungen zum tödlichen Straßenbahnunfall vom 15. Juli deuten sich weitere Verzögerungen an.

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Bei den Ermittlungen zum tödlichen Straßenbahnunfall vom 15. Juli deuten sich weitere Verzögerungen an. Wie Christoph Lange von der Potsdamer Staatsanwaltschaft den PNN gestern sagte, sei derzeit offen, ob der Fahrer der Unglücks-Tram in nächster Zeit aussagen werde. Eine für diese Woche geplante Befragung des ViP-Angehörigen musste ausfallen, weil sich der Mann einen Anwalt genommen habe, sagte Lange. Der Anwalt habe Akteneinsicht beantragt, in welcher Form der Tramfahrer sich über den Anwalt zu den bisherigen Ermittlungsergebnissen äußern werde, stehe nicht fest. Es könne auch sein, dass es zunächst zu keiner Aussage komme, so Lange. „Das ist aber das gute Recht eines jeden, gegen den ermittelt wird.“ Zudem werde das Gutachten der Dekra zur Unglücksbahn erst gegen Ende August erwartet.

Unterdessen wurden offenbar bei allen Potsdamer Straßenbahnen die Plomben an den Sicherheitsschaltern erneuert. Warum dies geschah und ob dies mit Erkenntnissen aus den bisherigen Ermittlungen zusammen hängen könnte, das wolle der Geschäftsführer der Potsdamer Verkehrsbetriebe, Martin Weis, „nicht kommentieren“, erklärte ViP-Sprecher Stefan Klotz gestern. Ebenso gab es keine Stellungnahme zu der Frage, warum der Unglücksfahrer weiterhin nicht im Dienst ist. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, ob der Tod des 17-jährigen Marc-Philip, der nach der Feuerwerker-Nacht an der Haltestelle in der Kiepenheuer Allee zu Tode kam, auf menschliches oder technisches Versagen zurück zu führen ist. Die Obduktion des Leichnams hatte ergeben, dass der 17-Jährige mit 1,77 Promille unter erheblichem Alkoholeinfluss gestanden hatte. Zeugen hatten ausgesagt, dass die Tür der Tram bei der Anfahrt offen stand, der Junge aus der Bahn stürzte und unter die Räder geriet. Das allerdings hätte nur passieren können, wenn das Sicherheitssystem der Bahn nicht in Betrieb war. ERB

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