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Landeshauptstadt: Tram-Unfall: Tür hatte keinen Defekt Beschuldigter Fahrer weiter ohne Aussage

Bei der Untersuchung des tödlichen Tram-Unfalls Mitte Juli konzentrieren sich die Ermittlungen offenbar immer mehr auf mögliches menschliches Versagen. Einen technischen Defekt an der Tür der Unfallbahn schließt die Potsdamer Staatsanwaltschaft aus, nachdem inzwischen ein von ihr in Auftrag gegebenes Gutachten der Prüfstelle der Dekra vorliegt.

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Bei der Untersuchung des tödlichen Tram-Unfalls Mitte Juli konzentrieren sich die Ermittlungen offenbar immer mehr auf mögliches menschliches Versagen. Einen technischen Defekt an der Tür der Unfallbahn schließt die Potsdamer Staatsanwaltschaft aus, nachdem inzwischen ein von ihr in Auftrag gegebenes Gutachten der Prüfstelle der Dekra vorliegt. Dies bestätigte gestern Christoph Lange, Sprecher der Staatsanwaltschaft: „Aus Sicht der Dekra war die Tür in Ordnung“, so Lange.

Bei den Ermittlungen geht es um den Tod des 17-jährigen Marc-Phillip G., der in der Nacht zum 14. Juli in der Kiepenheuerallee von der Tatra erfasst und tödlich verletzt wurde. Vorher hatte er mit Freunden bei der Feuerwerkersinfonie im Volkspark gefeiert und war zum Zeitpunkt seines Todes mit 1,77 Promille stark alkoholisiert. Lange bestätigte gestern noch einmal, dass Zeugen gesehen haben wollen, dass der Jugendliche nach dem Einsteigen in die hintere Tür des ersten Wagens abgerutscht und aus der Bahn gefallen wäre, während die Tatra schon gefahren sei. Danach könnte er, da sich an der Unfallstelle augenscheinlich eine Böschung befindet, die in Richtung Schienen geneigt ist, auf diese zugerollt sein – und dann wie berichtet vom zweiten Wagen erfasst worden sein.

Allerdings soll gerade das Fahren mit offener Tür bei einwandfreiem technischen Zustand einer Bahn aufrund der Sicherungstechnik unmöglich sein. „Wir prüfen nun andere Möglichkeiten“, so Lange. Aus Kreisen der Ermittler hieß es, dass es vorstellbar sei, dass Sicherungen in der Bahn von Menschen umgangen werden könnten. Der der fahrlässigen Tötung verdächtige Tramfahrer hat bisher zu den Vorwürfen geschwiegen. H. Kramer

H. Kramer

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