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Landeshauptstadt: Tram zum Jungfernsee trotz Geldnot SAP fordert bessere Busanbindung

Die Kürzung von Fördermitteln für die Infrastruktur des öffentlichen Nahverkehrs bringt die Stadt in Bedrängnis: Obwohl künftig deutlich weniger Geld zur Verfügung steht, muss die Stadt die Straßenbahnstrecke von der Viereckremise an den Jungfernsee verlängern. Für die Anbindung des Plattner-Campus’ gebe es bereits einen Planfeststellungsbeschluss, sagte Stadtsprecher Markus Klier am gestrigen Dienstag auf PNN-Anfrage.

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Die Kürzung von Fördermitteln für die Infrastruktur des öffentlichen Nahverkehrs bringt die Stadt in Bedrängnis: Obwohl künftig deutlich weniger Geld zur Verfügung steht, muss die Stadt die Straßenbahnstrecke von der Viereckremise an den Jungfernsee verlängern. Für die Anbindung des Plattner-Campus’ gebe es bereits einen Planfeststellungsbeschluss, sagte Stadtsprecher Markus Klier am gestrigen Dienstag auf PNN-Anfrage. Wird die Trasse nicht gebaut, drohe der Stadt eine Rückzahlung von Fördermitteln für den ersten Tramabschnitt bis zur Viereckremise.

Bis 2020 soll die Tramtrasse von der Viereckremise bis zum Jungfernsee verlängert werden. Sechs Millionen Euro soll die 1,2 Kilometer lange Strecke kosten. Durch einen Beschluss des Brandenburger Kabinetts wurde wie berichtet nun aber die Finanzierung infrage gestellt. Denn Posdam soll ab 2014 rund jährlich 900 000 Euro weniger Fördermittel für Investitionen in den Nahverkehr bekommen. Wie die Stadt mit den Mindereinnahmen umgeht und was das für die Trambahn zum Jungfernsee bedeutet, ist noch unklar. Andere Finanzierungsmöglichkeiten seien nicht in Sicht, sagte Klier. Die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit unter den neuen Voraussetzungen müsse nun geprüft werden. Noch sei eine Tram aus Sicht der Stadt ohnehin nicht notwendig. Das SAP-Innovationszentrum von Software-Milliardär Hasso Plattner sei derzeit noch das einzige Gebäude auf dem Campus, die Busanbindung sei ausreichend und entspreche der momentanen Nachfrage.

Bei SAP sieht man das anders. In den Stoßzeiten sei es bisweilen schwierig, den Campus zu erreichen, sagte SAP-Sprecher Sönke Moosmann auf PNN-Anfrage. Zwar steht die offizielle Eröffnung erst im Februar an, aber schon jetzt arbeiteten 45 Angestelle in Vollzeit auf dem Areal. Hinzu kämen noch etwa gleich viele Studenten, die zwar nicht täglich, aber regelmäßig im Innovationszentrum arbeiteten. Viele reisten aus Berlin mit der Regionalbahn an und seien darauf angewiesen, vom Potsdamer Hauptbahnhof zügig weiterfahren zu können. Doch der Bus in diese Richtung fahre nur alle 30 Minuten, außerdem seien die Anschlusszeiten zu knapp. Verpasse man den Bus, komme es zu langen Verzögerungen. „Eine Tram wäre wünschenswert“, sagte Moosmann. Allerdings sei ihm klar, dass das nicht von heute auf morgen machbar sei. Für eine Übergangszeit könnten auch die Busse häufiger fahren.

Der Campus Jungfernsee soll zu einem Forschungs- und Entwicklungstandort entwickelt werden. Außerdem sollen 80 bis 90 Villen und rund 60 Eigentumswohnungen der Luxusklasse gebaut werden. Insgesamt sind Investitionen von rund 350 Millionen Euro geplant. Vorab hatte die Stadt dem Investor eine Anbindung des Areals an das Straßenbahnnetz versprochen. Allerdings erst „bei einer ausreichenden Siedlungsdichte“.mar

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