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ATLAS: Transformation

Jan Brunzlow über ein Schulnetz mit Ecken und Kanten

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Die Einführung der Oberschule in Potsdam war ein Doppelmord: Erst verschwanden mit der Reform die Realschulen, nun sind es die als Regelschule gedachten Oberschulen, die unter dem Druck der starken Gesamtschulen und Gymnasien in der Stadt leiden müssen. Sei die Vielfalt der Schulen und das dichte Netz in Potsdam – im Vergleich zum weiten Land – noch so positiv zu bewerten: Die Situation ist nicht von Dauer. Mehr als die Hälfte der Oberschulen wird in gut einem Jahr in Potsdam geschlossen sein, während ein Großteil der Schüler an vier städtischen Gymnasien und fünf Gesamtschulen lernt. Doch bald droht Letzteren das Aus und die Oberschulen als Schulform werden wieder auferstehen. Denn Gesamtschulen haben auf Geheiß der Stadtverordneten ihre Klassenanzahl pro Jahrgang in der Sekundarstufe I auf ein Minimum senken müssen. Steht nun der Übergang dieser Klassen zum Abitur an, drohen einige der Schulen nicht die erforderlichen Schüler für zwei elfte Klassen zu bekommen. Passiert das, wird diese Gesamtschule per Schulgesetz zur Oberschule zwangtransformiert. In Potsdam bahnt sich in den kommenden Jahren ein Kreislauf an, der trotz der jetzigen Schulschließungspläne nicht die gewollte Planungssicherheit für Lehrer, Eltern und Schüler bringen wird.

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