Landeshauptstadt: Trauer um die Platte
Maier will Jakobs treffen und blickt zurück auf seine Neubauwohnung
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Maier will Jakobs treffen und blickt zurück auf seine Neubauwohnung Innenstadt – Die Vereinbarung ist unterschrieben, Andreas Maier wird am 21. Februar für vier Monate eine 3-Raum- Wohnung von Wolfgang Cornelius in der Innenstadt beziehen. Kostenlos, zusätzlich ausgestattet mit einem 6000-Euro- Stipendium und ohne literarische Verpflichtung gegenüber den privaten Stiftern. Maier, bekannt durch die Romane „Wäldchestag“ und „Klausen“, wolle hier arbeiten, sagte er gestern. Er habe schon eine Idee für seinen neuen Roman im Kopf, teilweise spiele auch die Stadt Potsdam eine Rolle darin. Am Ende bedauerte der hessische Autor nach der Vertragsunterzeichnung vor Journalisten sogar, nicht die Erfahrung erleben zu können, in einer Plattenbauwohnung unterzukommen. Die angebotene, fertig eingerichtete Neubauwohnung in der Waldstadt II, sei nicht der Grund für die Ablehnung des städtischen Literaturstipendiums von Maier im November vergangenen Jahres gewesen. Aber der Auslöser. Nun hakt er nach und ist sich sicher, dass es nicht die letzte verbale Berührung mit der Stadtverwaltung und den hiesigen Wohnungsbaugesellschaften bleiben wird. Noch in diesem Monat wolle er sich mit Oberbürgermeister Jann Jakobs im Stadthaus treffen, in Abwesenheit aller zuvor beteiligter Personen. Er sei damals in eine Pressekampagne der Kulturverwaltung gedrängt worden. Als deren Anführer konnte er die Dezernentin Gabriele Fischer, Kulturkoordinatorin Rosemarie Spatz und den damaligen Amtsleiter Gerhard Meck ausmachen. Weniger Echo als erwartet löste die Debatte um das „Absurd-Stipendium“, wie Maier die Offerte der Stadt damals bezeichnete, im hessischen Verband der Schriftsteller aus. Er habe davon Kenntnis genommen, sagte dessen Vorsitzender Horst Senger gegenüber PNN, ohne jedoch die Einzelheiten des Konfliktes zu kennen. Weder die Posse mit der Neubauwohnung, der Bleibe in Innenstadt oder Waldstadt II noch den Vertrag mit Meldepflicht seiner Arbeiten über Kultur und Bevölkerung der Stadt. Einzig der Ausspruch „Schloss statt Platte“, den verschiedene Presseagenturen sowie eine Boulevardzeitung auf der Titelseite in der Rubrik Verlierer des Tages verwendetet hatten, blieben Senger im Gedächtnis. Nach Potsdam gekommen ist Maier nun doch auf Einladung der privaten Initiative „k&k, Kultur und Kommerz“, um sein neues Werk in Potsdam und teilweie über das Leben in der Stadt zu schreiben. Bisher habe er die Stadt als freundlich kennen gelernt, es gebe keine Bedenken, das Stipendium der Kulturschaffenden und Händlern der Innenstadt anzunehmen. Die sucht nun nach Spendern, die das Stipendium finanzieren. Dafür verkauft sie Kultur-Pate-Zertifikate im Wert von 50 Euro – laut Wolfgang Cornelius eine Wiedergutmachung der Potsdamer an den Autoren. jab
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