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Von Undine Zimmer: Traum von einer Sommernacht
Neuerungen im Kartenverkauf: Tickets für die Schlössernacht können dieses Jahr zu Hause gedruckt werden
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In den verschneiten Gärten von Sanssouci möchte sich kaum jemand in diesen Tagen länger als notwendig aufhalten. Schon wegen der kalten Füße. Lieber erinnert man sich an vergangene Spaziergänge im Sommer. Als unter den Blicken der frisch restaurierten Attika-Skulpturen der Klang von Violinen in der Luft lag und der jetzt verlassene Park bunt bevölkert war.
Ab Samstag um 10 Uhr kann wenigstens eine Nacht des kommenden Sommers käuflich erworben werden: Der Vorverkauf für die 13. Schlössernacht beginnt. Insgesamt werden 27 000 Tickets an den Theaterkassen oder im Online-Verkauf für 42 Euro plus Vorverkaufsgebühr erhältlich sein.
Vorerst wird es bei einer Nacht bleiben. Die Frage, die im Vorfeld beschäftigte, ob das Festival in Zukunft auf zwei Nächte ausgeweitet wird, ist zwar noch nicht vom Tisch, so die Veranstalter, aber zu weiteren Plänen wollten sie sich auf der gestrigen Pressekonferenz im Neuen Palais nicht äußern. Auch auf die Frage, wie konkret denn die Pläne für 2012 seien, da der Vertrag zwischen der Arge Schlössernacht und der Stiftung Potsdamer Schlösser und Gärten (SPSG) 2011 ausläuft, gab es keine konkrete Antwort. Man sei in den Verhandlungen und wünscht sich, dass die Zusammenarbeit weitergeht wie bisher. Andere Verhandlungspartner gäbe es nicht.
Der kommende Sommer soll bunter werden als in den vergangenen Jahren, mehr Kostüme – vom Barock bis zur Kaiserzeit – werden zu sehen sein, Märchenerzähler, lebende Statuen und Hofdamen im Schlosspark mit den Besuchern lustwandeln.
Die größten Veränderungen finden dieses Jahr in der Organisation des Verkaufs statt. Zum ersten Mal werden 7000 Tickets in den Onlineverkauf gegeben. Durch die Option „print at home“ kann der Kunde sich das Ticket selbst zu Hause ausdrucken. Es wird dann am Eingang gescannt. „So wissen wir immer, wie viele Besucher mit gekauften Tickets sich gerade im Garten befinden“, so Rainer Wohlthat von der Arge Schlössernacht.
Mit dem Onlineverkauf möchte sich die Stiftung auch auf die Bedürfnisse des jüngeren Publikums einstellen. Vor technischen Komplikationen haben die Veranstalter keine Angst. Im Gegenteil, biete die Handhabung der Online-Tickets doch bessere Möglichkeiten, mit Verlusten umzugehen. Zweitens wollen die Veranstalter dieses Mal nicht so schnell wie möglich ausverkauft sein. Dass letztes Jahr große Kontingente von Reiseveranstaltern aufgekauft wurden und Eintrittskarten nur noch über Gruppenangebote zu bekommen waren, soll vermieden werden. Deshalb wurden nur 6000 Karten von den insgesamt 33 000 zu Verfügung stehenden für Reiseveranstalter, Hotels und Gruppentickets zurückgehalten. Auch im allgemeinen Verkauf gibt es eine neue Regel: Pro Person sind nur vier Tickets erhältlich. Mit den Erlösen aus dem Kartenverkauf werden, wie im letzten Jahr, die Restaurierungsarbeiten für den Sizilianischen Garten fortgesetzt. Diesen Sommer kann bereits die wiederhergestellte marmorne Balustrade samt ihren 186 Baluster auf der Futtermauer im Sizilianischen Garten zu bewundert werden. Dann wird auch endlich der schützende Maschendrahtzaun entlang der Maulbeerallee verschwunden sein und den Blick auf den Garten freigeben.
Auftakt zur Schlössernacht ist wie jedes Jahr das Vorabendkonzert, diesmal mit Stücken von Liszt, Tschaikowsky und Dvorak. Der Verkauf für diesen „musikalischen Sommernachtstraum“ läuft gut, so Rainer Wohlthat. Seit Ende Oktober ist die Hälfte der Karten bereits verkauft. Das Programm für die 13. Schlössernacht ist so gut wie fertig.
Wenn es nach den Veranstaltern der Schlössernacht geht, kann der Sommer also kommen.
Das Video stellte uns freundlicherweise PotsdamTV zur Verfügung.
, ine Zimmer
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