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Landeshauptstadt: Traumfabrik: Zehn Bewerber pro HFF-Platz

Babelsberg - Kleine Gruppen junger Menschen zogen am Samstag durch die Medienstadt Babelsberg. Ihr Ziel war die Potsdamer Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ (HFF), die wie jedes Jahr im Herbst zum Tag der offenen Tür einlud.

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Babelsberg - Kleine Gruppen junger Menschen zogen am Samstag durch die Medienstadt Babelsberg. Ihr Ziel war die Potsdamer Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ (HFF), die wie jedes Jahr im Herbst zum Tag der offenen Tür einlud. Die HFF zählt derzeit 530 Studierende in elf Studiengängen. Es gebe zehnmal mehr Bewerber als freie Studienplätze, so die Angela Brendel-Herrmann von der HFF. Auf einen praxiserfahrenen Dozenten wie den neu ernannten Professor für Spielfilmregie, Andreas Kleinert, kommen dann acht bis zehn Studierende.

Dass sich die Mühe des Bewerbungsverfahrens lohnt, zeigte allein eine der Führungen durch das Haus in der Marlene- Dietrich-Allee. Es besteht aus fünf einzelnen Gebäuden, die durch begrünte Glasatrien verbunden sind. Kinos, Hörsäle, Technikräume und große Studios sind auf den Bau verteilt. Modernste Technik steht den Studierenden zur Verfügung. So befindet sich im Untergeschoss ein Studio zur Filmmischung, für das man heute zwei Millionen Euro ausgeben müsste, schätzte Karlheinz Sass aus dem Dezernat Ausbildungstechnik. Selbst ein Atelier für Knet-Animationsfilme gibt es.

Die Vorführung in Fechten und Akrobatik war eine der beliebtesten Veranstaltungen des Nachmittags. Im Bewegungsraum ließ Claus Großer seine Schauspielstudenten das Bühnenfechten demonstrieren. Während man beim Sportfechten einen Gegner hat, arbeitet man beim Bühnenfechten mit einem Partner, erläuterte Großer. Die Bewegungsmuster sind abgesprochen, damit niemand verletzt wird. Die Zuschauer erlebten Hiebe und Finten, Gruppenfechten und dramatische Sterbeszenen. „Man muss auf die Wunde fallen“, korrigierte Großer einen im Duell tödlich getroffenen Schauspielstudenten. „Sonst vermisst der Zuschauer das Blut.“ Den von Professor Kleinert geforderten künstlerischen Anspruch lösten Regiestudenten mit einer Installation im Keller ein. In einem mit schwarzen Tüchern abgehängten Studioraum zeigten sie Filmsequenzen zum Thema „Schlaf, Traum, Tod“. Die Studierenden hatten sich von Theodor Fontane, Heiner Müller und der preußischen Geschichte inspirieren lassen. Realität und Film flossen ineinander – so erwies sich die HFF als echte Traumfabrik. MaMi

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