Landeshauptstadt: Traumreise zu den Flüchtlingen
Nach zwei Jahren Vorbereitung geht für Carolin Appel heute ein Traum in Erfüllung: Die junge Potsdamer Studentin fliegt in ein palästinensisches Flüchtlingslager in die jordanische Hauptstadt Amman. Dort will sie bis Februar 2009 mit Jugendlichen eine Kreativwerkstatt und eine Campzeitung betreiben.
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Nach zwei Jahren Vorbereitung geht für Carolin Appel heute ein Traum in Erfüllung: Die junge Potsdamer Studentin fliegt in ein palästinensisches Flüchtlingslager in die jordanische Hauptstadt Amman. Dort will sie bis Februar 2009 mit Jugendlichen eine Kreativwerkstatt und eine Campzeitung betreiben.
Carolin ist Mitbegründerin der Potsdamer Initiative Young Approach , was soviel wie jugendliche Herangehensweise bedeutet. Sie und ihre zehn studentischen Mitstreiter an der Potsdamer Uni haben zwei Jahre lang an der Idee gefeilt, mit jungen Palästinensern in Flüchtlingscamps interkulturell zusammenzuarbeiten. Jetzt ist es soweit. Appel muss in den Praxistest. Bedenken gibt es trotzdem, so die 21-Jährige: „Wir wollen uns nichts vormachen: Keiner weiß wirklich, wie es dort aussieht und worauf die jungen Palästinenser eigentlich Lust haben.“ Sie wären aber flexibel und könnten Projektideen schnell anpassen. Neben Appel fliegen noch vier von der Initiative angeworbene Studenten aus Berlin, Leipzig und Braunschweig mit nach Amman ins Flüchtlingslager Jabal el-Hussein, das seit 1950 besteht und 30 000 Palästinenser zählt.
So gibt es nur ein Problem: Carolin und ihre vier Mitstreiter müsse den Trip nach Jordanien selbst bezahlen. Warum das so ist, erklärt der 25-jährige Johannes Bolz, der für die Finanzen der Young Approach-Initiative verantwortlich ist: „Unser Prinzip ist es, mit den palästinensischen Jugendlichen Projekte zu entwickeln, die eng an ihre Bedürfnisse anknüpfen – wir bringen also nur erste Ideen mit.“ Doch genau das sei auch ihr Problem. Stiftungen finanzieren lieber konkrete Projekte , erklärt der Potsdamer Jurastudent die Lage: „Um aber langfristiger arbeiten zu können, sind wir dringend auf Spenden angewiesen.“ Carl Ziegner
Carl ZiegnerD
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