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Sport: Traumstart an die Tabellenspitze

Turbine Potsdam fertigte Freiburg daheim mit 6:1 ab / Machalett erhielt Einladung zur Nationalmannschaft

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Turbine Potsdam fertigte Freiburg daheim mit 6:1 ab / Machalett erhielt Einladung zur Nationalmannschaft Von Michael Meyer Erster Spieltag, erster Spitzenreiter - für den 1. FFC Turbine Potsdam begann die neue Bundesliga-Saison, in der endlich der Meistertitel her soll, gestern mit einem Traumstart, auch wenn es spielerisch noch nicht immer traumhaft lief. Mit 6:1 fertigte Potsdam daheim vor 750 Zuschauern den SC Freiburg ab. „Ich bin zufrieden, weil das erste Spiel immer problematisch ist“, gab sich auch Coach Bernd Schröder entspannt. Zunächst hatte er aber auf der Trainerbank herumzupoltern. Seine Turbienen begannen zwar sehenswert, ließen beim Spiel auf ein Tor verheißungsvolle Chancen aber ungenutzt (3. Hingst, 6. Wimbersky, 7. Mittag), während ein Leichtsinnsfehler auf der Gegenseite bestraft wurde: Franziska Liepack vertändelte vorm Strafraum den Ball, den Monica di Fonzo dankend nach links zu Havva Kutal schob. Kutal wurde von Navina Omilade nicht konsequent genug gestört und schoss flach zum unverhofften 0:1 in die rechte Ecke (11.). „Unsere Führung war zu dem Zeitpunkt nicht verdient“, räumte später selbst Freiburgs Trainer Thomas Reger ein. Zum Glück antwortete Potsdam postwendend. Jana Schadrack nahm sich aus 25 Metern ein Herz und überwand die zu weit vorm Kasten stehende Freiburger Torfrau Alexandra Schwald per Bogenlampe ins linke obere Eck. „Das war so gewollt“, erzählte Schadrack nach dem Abpfiff. „Unser Trainer hatte uns darauf hingewiesen, dass Schwald oft weit vorm Tor steht, das habe ich ausgenutzt.“ Auch sonst machte die 21-Jährige, die nach ihrer langen Kreuzband-Verletzung erstmals wieder von Anfang an kickte, ein großes Spiel. Turbines wichtiges 2:1 noch vor der Pause bereitete Schadrack ebenfalls vor. Sie eroberte sich den Ball im Mittelfeld, spielte klug in den Lauf Anja Mittags, und die traf aus zehn Metern flach ins rechte Eck (30.). Später wurde die Begegnung zusehends schlecht, „da spielten wir richtig grottig“, unterstrich Mannschaftskapitän Ariane Hingst. Und auch Anfang der zweiten Halbzeit hielt sich Coach Schröder bei mancher Szene verzweifelt eine Hand vor die Augen. Das 3:1 erneut durch Mittag (53.) nach schöner Vorarbeit Petra Wimberskys aber war die Vorentscheidung. „Von der Torausbeute her können wir heute zufrieden sein, zumal wir mit diesem Sieg gut gestartet sind“, sagte Stürmerin Mittag, die später nach Schadrack-Vorarbeit aus einem Meter statt das leere Tor nur den linken Pfosten traf (82.). „Der Schuss hätte auch sitzen müssen“ Doch letztlich konnte sie dieses Pech ebenso verschmerzen wie Hingst ihren Pfostenschuss (71.), denn Viola Odebrecht sorgte mit einem lupenreinen Hattrick für den höchsten Tagessieg. Zunächst schob sie das Leder nach einer Mittag-Flanke von rechts mit der rechten Hacke über die Torlinie (70.) – klasse gemacht. Dann scheiterte sie nach Wimbersky-Ecke von links per Kopf an Schwald, um bei der gleich darauf folgenden Ecke – ebenfalls links von Wimbersky geschlagen – zum 5:1 einzunicken (74.). Und nach Wimberskys verletzungsbedingter Auswechslung (Dehnung im rechten Fußgelenk) nutzte sie einen Eckstoß Anika Machaletts von links erneut per Kopf zum 6:1 (86.), wobei sie sich verletzte (siehe nebenstehenden Kasten). Stichwort Anika Machalett: Potsdams Neuzugang aus Aue gefiel in ihrem ersten Bundesliga-Spiel, in dem sie von Freiburgs Stürmerin Melanie Behringer (Schröder: „Eines der größten Talente im deutschen Fußball.“) stark gefordert wurde, sich trotzdem immer wieder auch ins Spiel nach vorn einbrachte. „Das war heute viel Laufarbeit und für mich eine große Umstellung gegenüber der Regionalliga“, gestand die 21-jährige Thüringerin, die doppelten Grund zur Freude hatte: Sie reist dank einer nachträglichen Einladung heute zum zweitenmal in ihrem Leben zu einem Lehrgang der A-Nationalmannschaft, der in Barsinghausen stattfindet. Potsdam: Angerer; Makowska; Liepack, Kuznik; Omilade (61. Brendel), Hingst (75. Becher), Odebrecht, Machalett; Schadrack, Wimbersky (87. Nickel), Mittag.

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