Landeshauptstadt: Treffen der Luisen
Tschechow und mehr: Festival der russischen Kultur am Wochenende in der Kolonie Alexandrowka
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Nauener Vorstadt - Bereits 2009 erlebte das Festival der russischen Kultur mit 8000 Besuchern seinen „Durchbruch“, wie Organisatorin Meike Mieke gestern vor Journalisten erklärte. Die „Alexandrowka 2010“ am kommenden Wochenende, dem 17. und 18. Juli, sollte dem 2009er Festival von seiner Anziehungskraft her in Nichts nachstehen, prophezeite Meike Mieke von der Gesellschaft „Kultur Alexandrowka e.V.“. Im Gegenteil: Erstmals stehe das zum vierten Mal ausgetragene Festival unter der Schirmherrschaft des brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck und Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (beide SPD). Unter dem Motto „13 Häuser – ein Fest. Pojechali - Auf geht’s!“ werden die Gehöfte, Wiesen und Wege zu Bühnen für Darbietungen im Zeichen der russischen Kultur. Russische Musik von Swing bis Folklore, von Romanze bis Rock, Theaterschwänke von Anton Tschechow, Lesungen für junge Bücherfreunde und Gartenfans, Sonderführungen, russische Clownerie und russische Märchen für Kinder stehen auf dem Programm.
Mit sehr viel Interesse rechnet Meike Mieke, da an beiden Tagen bisher nicht zugängliche Gehöfte für Besucher offen stehen. So öffnet am Samstag das Haus der Familie Andres in der Nr. 12. Am Sonntag öffnet das Haus Nr. 3 der Familie Druif, die Nr. 6 der Familie Avermann, die Nr. 7 der Familie Grigorieff, die Nr. 10 der Familie Wilhelm, die zum Verkauf stehende Nr. 10 und die Nr. 12 der Familie Stahl-Härtig. Die Russische Teestube, das Museum Alexandrowka, der Kunsthof-Alexandrowka Nr. 4 und der Hofladen Nr. 5 sind an beiden Tagen geöffnet. Die Besucher können die Kolonie „schlendernd“ erkunden, lädt Meike Mieke ein. Wer will, kann an Ständen und bei Lesungen etwas über russische Tomaten und königliche Äpfel erfahren. Ein Schwerpunkt des Festivals ist die Literatur, an beiden Tagen gibt es ein großes Literaturprogramm unter anderem mit poetischen Erzählungen von Jörg Dauscher und den Werken Anton Tschechows. Einen literarischen Höhepunkt setzt der Schauspieler Moritz Führmann am Sonntag um 14 Uhr, wenn er „mit leidenschaftlicher Manier“ und „glänzender Imitationsfähigkeit“ Beispiele der russischen Weltliteratur präsentiert.
Top-Akts des Festivals sind das Sängertreffen am Sonntag um 11 Uhr in der Dorfmitte, bei denen jeder deutsche und russische Volkslieder mitsingen kann. Bereits 2009 hätten beim gemeinsamen Singen viele „Tränen der Rührung“ in den Augen gehabt. Mit dem „Lied der Colonie“ wird dann um 12 Uhr Königin Luise von Preußen – dargestellt von der Schauspielerin Bettina Hornemann – empfangen, die mit der zweispännigen Kutsche vom Luisenplatz kommend in der Kolonie eintrifft. Anlässlich des „Luisenjahres 2010“ soll so der früh verstorbenen Gemahlin des Alexandrowka-Gründers Friedrich Wilhelm III. gehuldigt werden. Dazu sind Meike Mieke zufolge alle Namensvetterinnen der Luise aufgerufen, der Königin eine Blume aus dem Garten zu überreichen. Die jüngste und die älteste Luise erhält ein Geschenk. Wie Alexandrowka-Bewohnerin Anne Andres gestern betonte, sind selbstverständlich auch alle eingeladen, die mit der russische Namensvariante „Luisa“ benannt wurden. gb
Weiteres im Internet unter:
www.kultur-alexandrowka.de
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