
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Treffpunkt für alle Generationen
Barbara Rehbehn hofft auf weitere Partner / Städtischer Zuschuss eine Basisfinanzierung / Kritik an Vergabe
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Nauener Vorstadt - Das bestehende Angebot ausbauen und mit neuen Projekten erweitern – für Barbara Rehbehn ist die Zukunft des Treffpunkt Freizeit klar. Ein Mehrgenerationenhaus mit dem Schwerpunkt auf Kinder und Jugendliche will sie gemeinsam mit weiteren Partnern am Heiligen See schaffen. Dazu soll das Angebot erweitert und der Außenbereich kinderfreundlicher gestaltet werden, sagte Rehbehn gestern den PNN. Dazu seien nun Gespräche mit der Schlösserstiftung nötig, denn das Freizeitareal liegt im Welterbepark Neuer Garten. Die Geschäftsführerin des Bürgerhauses am Schlaatz hat gemeinsam mit den Potsdamer Kunstgenossen und der Potsdamer Betreuungshilfe die Ausschreibung zum Betrieb des früheren Pionierhauses gewonnen – ab 1. Januar werden sie das Haus übernehmen.
Es sei eine Herausforderung, sagte Rehbehn. Als neue Angebote am Standort sollen künftig neben der Alternativen Betreuung für Schulkinder unter anderem eine pädagogische Kinderspielgruppe sowie Elterntraining eingerichtet werden. „Es wird ein buntes Mosaik an Angeboten“, verspricht Rehbehn. Neben den vorhandenen Vereinsprojekten soll mehr offene Jugendarbeit stattfinden sowie die Kinderkultur mit dem Kunstverein Einzug halten. Zudem werbe sie um weitere Partner und Angebote für den Treffpunkt Freizeit, damit das Haus wirklich belebt werde.
Dass die städtische Gesellschaft Bürgerhaus am Schlaatz gGmbH künftig den Betrieb des Hauses von den Maltesern übernehmen soll, ist aber nicht unumstritten. Anno Blissenbach, Präsident des Landesverbandes des Deutschen Tonkünstlerverbandes, sagte gegenüber Potsdam TV: „Das Ergebnis des Verfahrens stand ja eigentlich von Vornherein fest.“ Er beruft sich dabei auf die während der Neuvergabe des Treffpunktes bekannt gewordene Idee der Stadt, das Haus an die gemeinnützige Bürgerhaus GmbH zu vergeben. Er kritisierte das Verhalten, der Tonverband wollte ein Zentrum für Wissenschaft und Kultur für Kinder einrichten und war einer von insgesamt neun Bewerber um den Betrieb des Hauses.
Die Bündnisgrünen reagierten gestern ebenfalls verhalten auf die einstimmige Vergabe des Treffpunktes an die städtische Bürgerhaus Schlaatz gGmbH. Es blieben Zweifel, ob der erneute Rettungsversuch für den Treffpunkt Freizeit ein Erfolg wird, teilten die Bündnisgrünen mit. Man könne von „neuem Wein in alten Schläuchen“ sprechen, erklärte Frank Otto, der Mitglied des Jugendhilfeausschusses ist. „Wir hätten uns gewünscht, dass man mit einem Zuschlag für den Treffpunkt Freizeit die Potsdamer Trägervielfalt erweitert. Wir wollen keinen weiteren Trägerkonzern in Potsdam schaffen“, so Otto. Kritisch sehen die Bündnisgrünen vor allem, dass das Kindermusiktheater Buntspecht „jetzt im Gegensatz zu vorher unabhängig vom Träger und mit eigenen Mitteln ausgestattet ist“. Die Förderfähigkeit dieses Angebots stehe angesichts des umstrittenen pädagogischen Konzepts aus Sicht der Bündnisgrünen weiter infrage.
Die finanzielle Ausstattung der Treffpunktarbeit durch die Stadt bezeichnete Rehbehn als Basisfinanzierung. 327 000 Euro zuzüglich des Geldes der Buntspechte fließen in den Treffpunkt. Für die Angebote würden Projektförderungen beantragt, um zusätzlich Geld zu erhalten, kündigte Rehbehn an. Jan Brunzlow
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