ATLAS: Trendwende
Potsdam hat am Sonntag eine Trendwende erlebt – zumindest gilt das für die Europawahl. Der klare Wahlsieger heißt SPD.
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Potsdam hat am Sonntag eine Trendwende erlebt – zumindest gilt das für die Europawahl. Der klare Wahlsieger heißt SPD. Die Sozialdemokraten haben mit den Linken die Plätze getauscht und praktisch in dem Maße hinzugewonnen wie die Linke Stimmen verloren hat. Der in Potsdam seit der Wende stets hell strahlende Stern der Linken – er beginnt zu verblassen. Zum zweiten Mal in Folge muss die Partei bei der Europawahl arge Verluste hinnehmen. Zwei Gründe dürften dafür entscheidend sein. Zum einen gelten die Linken als eher europakritisch. Der zweite, wichtigere Grund ist wohl ein anderer: Der Linken geht in Potsdam zunehmend ihre Stammwählerklientel verloren. Die alten Genossen sterben nach und nach, die zahlreichen Zuzügler stehen eher dem bürgerlichen Lager nahe. Von den Neu-Potsdamern profitieren allerdings CDU und Grüne nicht in gleichem Maße wie die SPD. Die Genossen haben hier einen entscheidenden Vorteil: Sie stellen auch den Oberbürgermeister. Dass es Potsdam so gut geht, wird auch Jann Jakobs angerechnet und zieht letztlich auch die SPD-Stimmen für Europa. Trotzdem: Eine Blauplause für die Kommunalwahl ist das Ergebnis nicht. Schon am späten Abend zeichnete sich ab: Der Abstand zur SPD wird viel geringer ausfallen.
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