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Landeshauptstadt: Trendwende hin zum Neubau

Wohnungsunternehmen erweitern Bestand: Am Dienstag Richtfest für Mehrgeschosser von Pro Potsdam

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Im Jahr 2009 vollziehen die Potsdamer Wohnungsbauunternehmen eine Trendwende: Zwar investieren die sechs in der Arbeitsgemeinschaft Stadtspuren organisierten Unternehmen 2009 mit 51 Millionen Euro nur etwa eine Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Doch werden die Mittel in diesem Jahr erstmals signifikant in die Errichtung von Neubauten investiert. Wie Stadtspuren-Koordinator Carsten Hagenau gestern vor Journalisten erklärte, standen 2008 den 1150 Sanierungen von Altbauwohnungen lediglich fünf neu errichtete Wohnungen gegenüber. 2009 dagegen sollen 172 neue Wohnungen entstehen und 775 Bestandswohnungen saniert werden. Allein die Gewoba der Pro Potsdam GmbH wolle künftig jährlich „100 neue Wohnungen auf den Weg bringen“, wie Gewoba-Geschäftsführerin Christiane Kleemann informierte: „Die Nachfrage ist enorm.“ Die Gewoba habe allein 4000 Interessenten für eine neue Wohnung registriert.

Bereits am Dienstag kommender Woche will die Pro Potsdam GmbH im Bornstedter Feld Richtfest für sechs neue Mehrgeschosser feiern. Bis Oktober entstehen in der Johannes-Lepsius-Straße 8000 Quadratmeter Wohnfläche. Die 60- bis 165-Quadratmeter großen Wohnungen werden Christiane Kleemann zufolge für acht bis 8,50 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete vermietet. Die Gesamtinvestitionssumme beträgt 17 Millionen Euro. Weitere 1500 Quadratmeter Wohnfläche will Pro Potsdam in der Babelsberger Paul-Neumann-Straße schaffen. Für den 3,15 Millionen-Euro-Neubau wird nach Angaben von Christiane Kleemann im April der erste Spatenstich vorgenommen. Die Baugenehmigung liege vor, Übergabe des Gebäudes mit zwölf Drei-Zimmer-Wohnungen und zwei großen Dachgeschoss-Wohnungen sei für März 2010 anvisiert.

Auch die Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“ baut neu: In der Saarmunder Straße 2-4 entstehen ab Mai in fünf drei- bis viergeschossigen Gebäuden 5200 Quadratmeter Wohnfläche. Die 68 Wohnungen sind 60 bis 120 Quadratmeter groß und kosten etwa 7,50 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete, wie Geschäftsführer Ulf Hahn erklärte.

Klassische Altbausanierung plant der Bauverein Babelsberg: Zwei Häuser in der Kopernikusstraße sollen 2009 komplett saniert werden, so Vorstand Uwe Marz. 1,2 Millionen Euro werde die Investition kosten; im April soll es losgehen, die Fertigstellung ist für September anvisiert. Marz zufolge beinhaltet das Vorhaben auch die Beseitigung der letzten Ofenheizung des 1904 gegründeten Bauvereins, der 360 Wohnungen bewirtschaftet.

Den Bau eines Blockheizkraftwerkes hat sich die Wohnungsbaugenossenschaft 1903 für 2009 vorgenommen, wie Vorstand Johann Grulich berichtet. Es soll 650 Wohnungen im WBG-Bereich Hans-Sachs-Straße versorgen. Blockheizkraftwerke sind Kleinkraftwerke zur Stromproduktion, deren Abwärme vor Ort zum Heizen benutzt werden. Durch diese Kraft-Wärme-Kopplung entsteht ein hoher Wirkungsgrad. In Deutschland werden derartige Anlagen seit dem 1. Januar 2009 durch das Kraft-Wärme-Koppelungs-Gesetz gefördert. Netzbetreiber sind verpflichtet, Blockheizkraftwerke an ihr Stromnetz anzuschließen und den ins öffentliche Netz eingespeisten Strom zu vergüten. Guido Berg

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