Homepage: Trinkwasser aus der Wand
FH sucht Ideen für alten Pfingstberg-Speicher
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4000 Kubikmeter Wasser hat er gefasst, der Trinkwasserhochbehälter am nordöstlichen Hang des Pfingstberges: Von hier aus wurde Potsdam ab dem 1. Juli 1876 erstmals zentral mit Trinkwasser „aus der Wand“ versorgt, die alten Pumpbrunnen hatten ausgedient. Bis in die 1990er Jahre war der Trinkwasserhochbehälter noch am Netz. Was mit dem historischen und denkmalgeschützten Ensemble in Zukunft passieren könnte, darüber sollen Studierende der Fachhochschule Potsdam jetzt bei einem Wettbewerb zur Umnutzung nachdenken.
Ins Leben gerufen wurde der Wettbewerb vom städtischen Energieversorger Energie und Wasser Potsdam (EWP), wie die Fachhochschule mitteilte. Aufseiten der Hochschule beteiligen sich demnach die Fachbereiche Architektur, Bauingenieurswesen, Konstruktions- und Bautechnikgeschichte und Wasserbau, weiterer Partner ist die Beuth Hochschule für Technik Berlin. Koordiniert wird der Wettbewerb von Architektur-Professor Georg Kohlmaier von der Beuth-Hochschule.
Von dem Wettbewerb erhofft sich die EWP Ideen für die Weiternutzung des Trinkwasserbehälters. Dabei soll „der strukturelle Gesamtzusammenhang der Stadt Potsdam unter Einbindung der bestehenden historischen, denkmalgeschützten Substanz des Wasserhochbehälters“ berücksichtigt werden, heißt es. An der denkmalgeschützten Anlage auf einer Fläche von etwa 4600 Quadratmetern sind lediglich behutsame Eingriffe erlaubt. Mit einem Ergebnis rechnen die Veranstalter Ende Februar 2013. Dann sollen alle Ideen bei einem Schlusskolloquium der EWP vorgestellt werden.
Der Trinkwasserhochbehälter auf dem Pfingstberg wurde 1876 mit turmartiger Schieberkammer und Einfriedung angelegt. Mit Bau und Betrieb hatte die Stadt laut EWP bereits 1874 einen gewissen Frank Karuth zu Isleworth in England beauftragt. Die Anlage gilt als herausragendes Zeugnis für die Schaffung einer zentralen städtischen Wasserversorgung im Zeitalter der Industrialisierung.
Deutlich sichtbar ist ein zinnenbekrönter Turm in Ziegelbauweise, der vor einem im Erdreich eingebetteten Wasserhochbehälter steht. Unter diesem Erdhügel befindet sich eine gemauerte Gewölbe-Reinwasser-Kammer mit rund 4000 Kubikmeter Fassungsvermögen. Das Wasser, das vom Wasserwerk in der Bertinistraße auf den Pfingstberg gepumpt wurde, gelangte dann durch ein 47,3 Kilometer langes Rohrnetz zu den damals 1152 Anschlussstellen im Stadtgebiet. PNN
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