Landeshauptstadt: Trotz negativer Schlagzeilen optimistisch
Tag der offenen Tür im Schiller-Gymnasium
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Drewitz - Das Schiller-Gymnasium, das mit der Lehrerkündigung in seiner neu gegründeten Auslandsschule Tianjin (China) und der Vermietung seiner Potsdamer Turnhalle an rechtsgerichtete Jugendliche für Negativschlagzeilen gesorgt hatte, rührt rechtzeitig die Werbetrommel fürs neue Schuljahr. Am Sonnabend lud es zum „Tag der offenen Tür“ in den Schulbau an der Fritz-Lang-Straße ein.
Nein, die aus seiner Sicht unlautere Pressekampagne habe dem Ansehen des Privatgymnasiums nicht geschadet, erklärte Schulleiter Andreas Mohry auf eine Frage der PNN. Nicht äußern wollte er sich dazu, ob es die Auslandsschule in Tianjin nach ihrem dubiosen Start denn überhaupt noch gibt. Das Potsdamer Schiller-Gymnasium, dessen Träger ein deutsch-chinesisches Bildungswerk ist, jedenfalls existiert weiter und Mohry hegt keine Zweifel, dass die für das neue Schuljahr angebotenen drei siebenten Klassen voll besetzt sein werden. Spätestens im März, empfahl er den zum Tag der offenen Tür erschienenen Eltern, sollten sie wegen der Anmeldung ihrer Kinder das Gespräch mit ihm suchen.
Das Gymnasium erhebt je Schüler monatlich 225 Euro Schulgeld, das sei nicht überzogen, so Mohry. Dafür biete es gegenüber staatlichen und Ersatzschule eine ganze Reihe Extras, meint der Schulleiter. Es punktet damit, dass die Klassenstärke bei 15 Schülern liege und eine Ganztagsbetreuung bis 17 Uhr angeboten werde. Die rund 500 Schüler werden von 75 Lehrern unterrichtet.
Die Siebtklässler durchlaufen eine Probezeit, die hier nicht ein halbes, sondern ein ganzes Schuljahr dauert. Nicht zweimal, sondern gleich viermal gibt es Zeugnisse. Am Ende des anscheinend recht stressigen, mit erheblichem Leistungsdruck verbundenen Probejahres soll dann geklärt sein, ob die Kinder überhaupt das Zeug zum Gymnasia sten haben und wo ihre Begabungen liegen. Denn nicht eine Elite von „1,0- Abiturienten“ wolle man heranbilden, sondern die individuellen Stärken fördern, sagt Mohry.
Dafür gebe es, man möchte es kaum glauben, in der Sekundarstufe II (Abiturstufe) nicht weniger als 280 Grund- und Leistungskurse. Angeboten werden sie unter anderem in anderswo eher selten gelehrten Gebieten wie Philosophie, Psychologie, vor allem aber Wirtschaftswissenschaften und Informatik, die für viele handfeste Berufe so wichtig sind. Zusätzlich kann sich der Gymnasiast, aufsteigend aus der Arbeitsgemeinschaft „Chinesisch“, in der Sek II in diese schwierige Sprache vertiefen.
Damit ist sein späterer beruflicher Erfolg im Reich der Mitte, laut Mohry Deutschlands größter Handelspartner, schon so gut wie sicher. E. Hoh
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