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Landeshauptstadt: Trotz Uferwegs: Yachthafen am Tiefen See

Stadt: Ende Januar soll Schadstoff-Bewertung vorliegen / Erst dann neue Verträge

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Stadt: Ende Januar soll Schadstoff-Bewertung vorliegen / Erst dann neue Verträge Berliner Vorstadt - Die Stadt räumt zwar öffentlich zugänglichen Uferwegen oberste Priorität ein, doch für einen Yachthafen im Bereich des ehemaligen Gaswerkes am Tiefen See sei auch bei dessen Ausgestaltung noch Platz. Das erklärte der städtischem Wirtschaftsförderer Jürgen Wendl. Man wolle die Bewertung der Kontaminierung – entstanden durch das Abkippen der Koksschlacke durch das einstige Gaswerk – Ende Januar abwarten, sagte Wendl auf PNN-Nachfrage. Dass Schlacke über Jahrzehnte abgekippt wurde, sei bekannt. Man wisse aber noch nicht, welchen Einfluss das Bootsfahren auf die Gas- oder Ölablagerungen habe. Mit einer Sperrung des gesamten verunreinigten Ufer- und Wasserstreifens rechnet Wendl nicht. Im Höchstfall könne es partielle Einschränkungen geben, meint er. Auf der Basis von gesicherten Erkenntnissen sollen dann auch neue Pachtverträge abgeschlossen werden, unter anderem mit Armin Burchardi junior, der schon seit Jahren an dieser Stelle Boots- und Schiffsbau, Bootshandel und einen Yachthafen betreibt. Mit dem Bootsbau und -handel ist er inzwischen nach Werder umgezogen und lobt die gute Zusammenarbeit am neuen Firmensitz. Während sich dort die Verhandlungen sehr einfach gestaltet hätten, sei „in Potsdam alles schwierig“. Zum 31. Oktober 2004 sei sein Pachtvertrag ausgelaufen. Bis heute habe er jedoch keine festen Zusagen, welches Gelände er am alten Firmensitz behalten könne, geschweige denn einen neuen Vertrag. Burchardi räumte ein, dass sich die Wirtschaftsförderung im Moment intensiv bemühe, einen neuen Vertrag zustande zu bringen und zumindest den Yachthafen zu erhalten. Burchardi, der bis zum Oktober ein Firmengelände von rund 8 000 Quadratmetern hatte, wird sich künftig mit 500 bis 1000 Quadratmetern begnügen müssen. Bootsbau sei für das Gelände unverträglich gewesen, so Wendl, der große Kran hätte nicht stehen bleiben können, da er die Anlage eines Uferweges unmöglich gemacht habe. Auch Wendl betont jedoch, dass der verbleibende Yachthafen so groß sein müsse, dass er rentabel betrieben werden könne. Burchardi nennt dafür mindestens 60 Liegeplätze und Hinterland zur Kundenbetreuung. Er will neben fest vermieteten Plätzen weiterhin zehn Gastliegeplätze vorhalten, damit Bootsurlauber einen Anlaufpunkt haben. Ein Hafenmeister, der die Ankommenden betreut, sei bei einer solchen Größenordnung jedoch nicht bezahlbar, erklärt der Yachthafenbetreiber. In einem Gespräch wurde allen derzeit im Gaswerksbereich angesiedelten Unternehmen von der Stadt zugesichert, dass man über die Fortsetzung der Pachtverträge verhandeln werde. „Am liebsten würde ich den gesamten Standort aufgeben“, meint Burchardi. Doch er habe für etwa 400 000 Euro Stegbauten ins Wasser gesetzt. Wie und wann die Schadstoffe aus dem Wasser herausgeholt werden, dafür gibt es noch keine Planung. Erst einmal muss laut Wendl geklärt werden, wer dafür verantwortlich ist, Land oder Bund als Eigner der Wasserstraße oder die Stadt mit ihrem Gaswerk als Verursacher. Die Entsorgung der verklappten Schlacke soll 1,5 Millionen Euro kosten. H. Dittfeld

H. Dittfeld

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