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Von Michael Meyer und Ingmar Höfgen: Trotzreaktion erhofft

Der gescheiterte Fußball- Landespokalverteidiger Babelsberg 03 will sich jetzt auf den Aufstieg in die 3. Liga konzentrieren – die Cup-Hoffnungen der Nulldreier ruhen nun auf der zweiten Mannschaft

Stand:

Am Tag eins nach der Blamage im Landespokal richtete Fußball-Regionalligist SV Babelsberg 03 gestern den Blick rasch nach vorn . „Am Wochenende haben wir ein schweres Spiel vor der Brust, auf das wir uns nun konzentrieren müssen“, sagte Cheftrainer Dietmar Demuth mit Hinweis auf das Spitzenspiel des Tabellenführers SVB am kommenden Samstag beim drei Punkte schlechteren direkten Verfolger Hallescher FC. „Das wird, auch von der Motivation her, ein ganz anderes Spiel, in dem ich mir eine Trotzreaktion erhoffe.“

Am Montagvormittag wertete Demuth vor dem üblichen Auslaufen der Kicker das 1:2 (0:1) vom Sonntag beim Brandenburgligisten FSV Union Fürstenwalde mit der Mannschaft aus. „Natürlich waren die Köpfe der Spieler dabei noch gesenkt“, erzählte der Übungsleiter, der am Vortag einigen Stammspielern wie Almedin Civa und Anton Müller die dringend notwendige Verschnaufpause gönnen wollte. Ihr Kampfgeist aber fehlte auf dem Platz des Karl-Friesen-Stadions. „Wir haben versucht, den Ball ins Tor zu tragen“, monierte SVB-Geschäftsführer Ralf Hechel als Augenzeuge der Pokalpartie. Deren Ausgang bezeichnete er als „äußerst ärgerlich, um das mal freundlich zu sagen“. Schließlich winken dem Landespokal-Gewinner, der in den vergangenen vier Jahren stets SV Babelsberg 03 hieß, durch den Einzug in den DFB-Pokal mehr als 100 000 Euro Fernsehgeld.

Nun ruhen die Cup-Hoffnungen der Nulldreier auf ihrer zweiten Mannschaft, die zu Hause durch ein 4:3 nach Verlängerung gegen den SV Altlüdersdorf die 3. Runde überstanden hatte. „Natürlich werden wir versuchen, wieder so weit wie möglich zu kommen. Für den Verein ist das jetzt ja noch wichtiger als in den letzten Jahren, als wir auch zumindest bis ins Viertelfinale kamen“, meint Thomas Leek, der Trainer des Brandenburgligisten SVB II. „Jetzt warten wir erst einmal die Auslosung des Achtelfinals am Samstag in Templin ab. Und wenn wir unseren nächsten Gegner kennen, werden wir weitersehen.“ Soll heißen: Dann wird der SVB prüfen, inwieweit er sein Reserveteam durch Regionalliga-Spieler verstärken wird – und darf. Laut Mirko Wittig, beim Fußball-Landesverband Vorsitzender des Spielausschusses und Staffelleiter Landespokal, ist es nicht möglich, jetzt die erste für die zweite Mannschaft im Pokal spielen zu lassen. „In der zweiten Mannschaft dürfen höchstens zwei Stammspieler der ersten eingesetzt werden“, sagte Wittig am Montag den PNN. „Und Stammspieler der oberen Mannschaft ist, wer mehr als die Hälfte ihrer Punktspiele absolvierte.“ Derzeit betrifft dies 13 der 24 Spieler des Regionalliga-Kaders.

„Wir werden gucken, was geht, und beispielsweise gegen einen Oberligisten versuchen, die Mannschaft im Bereich des Möglichen zu verstärken – was jeder Verein machen würde“, meint Leek, der aber Gelassenheit demonstriert. „Zum einen haben wir selbst eine gute Mannschaft, die im letzten Jahr bis ins Halbfinale gekommen ist. Und zum anderen ist es nicht automatisch so, dass Spieler, die von oben kommen, immer von Vorteil gegenüber eingespielten Mannschaften sein müssen.“

Hechel kündigte am Montag ebenfalls an: „Wir werden uns jetzt genau mit der Spielordnung befassen – auch, um keinen Fehler zu machen.“ Natürlich könne sein Verein die 100 000 Euro aus dem Pokalwettbewerb gut gebrauchen. „Aber Priorität hat für uns der Aufstieg in die 3. Liga, in der wir ein ganzes Jahr lang spielen würden und in der es 700 000 Euro mehr an Fernsehgeldern gibt.“ Er hoffe, dass die Truppe jetzt den Kopf für das nächste Wochenende frei bekomme. Stürmer Daniel Frahn, der die Regionalliga-Torschützenliste mit 13 Treffern anführt, zeigte sich bereits unmittelbar nach der Pokal-Blamage kämpferisch. „Wir werden uns“, versprach er schon in Fürstenwalde, „die Saison nicht kaputt machen lassen.“

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